Der April, der macht was er will. Wettertechnisch in jedem Fall, zum Monatsanfang gab es noch einmal etwas Schneefall – nachdem es schon ein paar warme Tage zum Monatswechsel gab und ich schon den ersten leuchtendgelb blühenden Löwenzahn gesichtet hatte.
In der Garage weiter Temperaturen deutlich unter 10°C, da macht die Montage vom Lenker an die Tiger 800 keinen Spaß.
Daher sind jetzt im April lediglich die Handprotektoren von den Lenkerenden der Tiger 800 verschwunden. Weitere Bastel- und Wartungsaktivitäten liegen aktuell noch immer auf Eis. Leider auch alles was länger als eine Tagestour ist, für mich ist es noch immer nicht wirklich planbar wie die Übernachtungen geregelt sind oder werden.
Ich habe das Glück (?) zu einer Personengruppe zu gehören, welche jetzt schon die zweite Impfdosis bekommen konnte. Die erste Impfung war im März, sechs Wochen später kam jetzt im April die zweite Impfung dazu. Mitte Mai bin ich dann »vollständig immunisiert« (also zweite Impfung plus 14 Tage).
Irgendwie macht das alles auch etwas mit mir. Ich bin irgendwie lust- und antriebslos was es das Motorradfahren anbelangt. Außerdem ist es ja noch immer recht frisch draußen, insbesondere an meinen freien Tagen. Ob ich dieses Jahr beim Pässeknacken mehr als 150 Nachweise erbringen werde? Das ist noch völlig offen.
Wenn ich dann fahre, kommt die Lust schon wieder. Aber bis ich mich aufraffen kann... Nun ja, damit wäre ich dann beim ersten Abschnitt von meinem April-Rückblick angekommen.
Mein kluges Schmarrnfon erzählt mir immer wieder etwas von »heute vor 5 Jahren« oder »diese Woche vor 2 Jahren«. Leider ist das nicht sonderlich motivierend, denn ich sehe wo ich dann vor zwei, drei, fünf oder sechs Jahren mit der BMW unterwegs war und meine Passknackernachweise eingeholt habe.
Der Frühling 2021 ist eindeutig sehr motorradunfreundlich. Ich bin kaum mit dem Motorrad unterwegs. Wenn es dann mal gutes Wetter sein sollte, ist es meist werktags oder ich bin schon anderweitig verplant. Irgendwie komme ich diese Saison nicht wirklich »in die Gänge« – im wahrsten Sinne des Wortes.
Selbst bei guter Wetterprognose sitze ich noch relativ lange daheim und hadere damit ob ich losfahren soll oder nicht. Zum Glück bin ich am 24. April losgefahren, es war relativ wenig los (für einen Samstag) und das Wetter hat auch gut mitgespielt.
Das Passknackerposter hat in der Sonne wie eine Speckschwarte geglänzt und so leider dank der Reflexionen nicht gerade das Erbringen der Nachweise vereinfacht. Aber lieber so als Regen oder noch einmal Schneefall wie am Montagsanfang.
Am Nachweispunkt »Eschacher Weiher« war viel los. Auf dem Panorama sieht man davon nichts, den Parkplatz hatte ich ja im Rücken und die völlig zugeparkte Straße befand sich auf dem Bild links von der Tiger.
Was mir erst im weiteren Verlauf meiner Tagestour aufgefallen ist: es sind nur Deutsche unterwegs. Also zumindest nur deutsche Autokennzeichen. Sonst sieht man auch (Tages)Touristen aus Österreich und Schweiz und erkennt sich am Kennzeichen beziehungsweise Kontrollschild. Nicht so bei der Tour am 24. April. Das liegt wohl mit daran das die Grenzen de facto »zu sind«. Ich habe versucht mich einzulesen was ich theoretisch für eine Tour rund um den Bodensee benötigen würde. Selbst wenn ich nicht über Österreich und Liechtenstein fahren würde – das wäre die Route mit der Anfahrt über den Pfänder –, so wäre doch einiges an Papierkram zu erledigen. Das hat mich dann doch ziemlich zügig abgeschreckt so eine Tour weiter zu planen.
Daher werde ich weiter meine Tagestouren innerhalb der Grenzen von Deutschland fahren und auf Lockerungen an den innereuropäischen Grenzen hoffen.
Wer sich nicht um Grenzbestimmungen und Corona-Verordnungen kümmern muss, ist eifrig unterwegs. Das Visier von meinem Helm sieht entsprechend aus, die Front der Tiger ebenfalls.
Bei einem Stopp an einem Nachweispunkt hat sich einer der fliegenden Kameraden auf dem Windschild niedergelassen – auf der sicheren Innenseite.
Laut der Wettervorhersage bis zu 16°C am Nachmittag, tatsächlich waren es laut den Thermometern am Straßenrand zwischen 7 und 11°C. Anscheinend ist das warm genug für flugfähige Insekten?
Ich musste die Griffheizung einschalten weil die Sommer-Handschuhe doch ein wenig zu dünn und viel zu luftig waren. Auf der zweiten Stufe blieben die Finger aber warm genug – auch ohne den Fahrtwind abweisende Schalen an den Lenkerenden.
Eine Wespe, Biene oder gar Hummel ist mir auf der Tour nicht gegen die sonst von dem Protektor geschützten Hände geflogen, davon fliegen wohl noch nicht genug herum. Der andere Lenker ist montiert, die Barkbusters haben aber noch nicht ihren Platz an den Lenkerenden gefunden. Ich wollte zunächst eine Tour fahren da sich der Griffgummi der Oxford-Heizgriffe am linken Lenkerende noch immer leicht drehen lässt.
Vielleicht braucht es doch ein wenig Sikaflex damit der Gummi sich nicht mehr dreht? In englischsprachigen Triumphforen ist das Problem bekannt. Die Oberfläche der Lenker von Neken scheint nicht mit den Griffgummis von Oxford harmonieren zu wollen. Ich hatte mein Glück mit Haarspray als »Kleber« versucht. Erst wenn der Griffgummi fest sitzt kann ich die Barkbusters montieren, welche dann primär als Insektenschutz agieren werden.
Die ersten Reaktionen auf Bilder von meiner »neuen« Triumph waren, dass »alles in schwarz schön ist«. Nun ja. Auf den Bildern sieht man nicht wirklich viel von den Details – weil alles schwarz ist.
Die zweigeteilte Sitzbank sticht ein wenig hervor da der Soziussitz in einem helleren Grau ist. Aber das ist wohl bei jeder Tiger 800 so? Ich habe es jedenfalls oft genug gesehen.
Selbst wenn man kein Panorama macht, bleiben die Details verborgen. Im Schatten sowieso. Wird Zeit das ich die Handprotektoren in dem nicht gerade dezenten Neongelb installiere.
Würde ich sie im Schatten von einem LKW auf einem Parkplatz abstellen, wird sie wohl nahezu unsichtbar? Sobald die neongelben Barkbusters montiert sind, fallen dann zumindest die mehr ins Auge!
Ich hoffe dieses Jahr werden sich noch einige Chancen für Bilder im Sonnenschein ergeben. Mit den montierten Barkbusters, vielleicht ja sogar mit mir auf der Sitzbank? Wir werden sehen.
Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken über das »Unsichtbar-Sein«? Bilanz der Saison 2021: mir wurde bereits mehrfach auf der Landstraße die Vorfahrt genommen und auch innerorts wurde ich bereits mutmaßlich von einem PKW-Fahrer übersehen. Trotz gelbem Helm und Warnweste... Wenn das nicht hilft, hilft aber auch keine andere Lackierung vom Tank, vorderen Schutzblech oder vom (bei mir nicht existenten) Schnabel der Tiger 800.
Jetzt ist das Motorrad schon so dunkel und bietet eigentlich einen maximalen Kontrast – man kann aber trotzdem nichts auf dem Nachweisposter erkennen weil es (wie schon eingangs erwähnt) wie eine Speckschwarte in der Sonne glänzt.
Die Oberfläche ist eigentlich mattiert, aber wenn so viel Sonne auf einmal in einem ungünstigen Winkel auftrifft, dann wird das ganze Plakat weiß.
Die Farbkombination Tiefblau, Grau und etwas Grün ist dieses Jahr auch nicht ganz optimal für solche Lichtverhältnisse. Immerhin kann sich das gerollte Plakat selbst ein wenig Schatten spenden und die Nachweisüberprüfer können so zumindest ein wenig vom Plakat relativ gut erkennen.
Aber man kann eben nicht alles auf einmal haben. Sonnenschein und keine Kämpfe mit Reflexionen und/oder Gegenlicht zu haben scheint außerhalb meiner Macht zu liegen.
Ein weiterer Nachteil von zu viel Sonnenschein ist, dass das Schmarrnfon leider die Alpen im Hintergrund nicht einfangen kann. Sie verschwimmen meist mit dem Blau vom Himmel und erscheinen nur als grauer Dunst. Auf dem Panoramabild hat es einigermaßen gut geklappt, eine DSLR kann von einem 150 Euro Schmarrnfon eben nicht ersetzt werden.
Immerhin konnte ich den Stellplatz auf dem Parkplatz am Nachweispunkt dafür nutzen, dass man ein wenig mehr von der Seite der Tiger 800 erkennen konnte – Sonnenschein sei dank.
Dafür lag der Fokus der technisch »schwächeren« Frontkamera des Nokia 5 eindeutig auf mir und daher ist die Tiger verschwommen.
»Jedes Schild hat seine Geschichte« heißt es. So sicherlich auch das Schild an der Türe zum Kassenraum an der bft Tankstelle in Wangen im Allgäu. Dort war klar zu lesen, dass man eine Maske tragen muss, ein Attest würde nicht von der Maskenpflicht befreien.
Gelesen habe ich das Schild nur, weil leider der Kassenraum besetzt war. Ich hatte die Hoffnung gehegt, dass die Automatentankstelle als solche aktiv ist. Tja, samstags hat sie offensichtlich tagsüber ganz normal geöffnet.
An der bft bin ich nur gelandet, weil ich eine Umleitung fahren musste. Der Preis am großen Schild am Straßenrand war verlockend, also habe ich den Tank der Tiger wieder aufgefüllt. An der Zapfsäule selbst kam ich jedoch zuerst ins Grübeln. Warum? Weil auch da ein Schild angeklebt war:
Die 1,389 Euro für den Liter E10 am Straßenrand waren aber der gleiche Preis wie er auch an der Zapfsäule nach dem Abheben der Zapfpistole zu lesen war. Also so gesehen alles gut und wie erhofft.
Was mich ein wenig erschreckt hat: der Preis pro Liter LPG. Fast 70 Cent inzwischen – aber warum? Okay, es gilt noch immer »Tanken um die Hälfte«, aber die Subvention für LPG läuft erst Ende 2022 aus[1]. Mal sehen wie viel der Liter dann tatsächlich an den Zapfsäulen kosten wird...
Zurück zum Tanken von E10, der Tiger und mir – mit FFP2-Maske und Klapphelm.
Ich war nicht der einzige Motorradfahrer vor Ort, auch andere hatten das zweifelhafte Vergnügen mit der FFP2-Maske zu hantieren. Wer keinen Klapphelm hat, darf sich einen Platz für seinen Helm suchen, dank dem Trend zu Lenkerendenspiegeln wird das langsam aber sicher immer schwieriger.
Meine Methode: Klapphelm aufklappen, FFP2-Maske aufsetzen und anschließend das Multifunktionstuch darüber ziehen. So sitzt die Maske sicher und fest. Sogar noch sicherer und noch fester als wenn man die dünnen Gummibänder hinter die Ohren zieht.
Die Crux: man soll ja eigentlich vor dem Verlassen des Fahrzeugs die Maske aufsetzen und sich nur mit Maske auf dem Tankstellengelände bewegen. Aber wie soll man das als Motorradfahrer machen? Vor der Tankstelle anhalten, die Maske aufsetzen und erst dann auf das Areal fahren?
Mal sehen wie die nächsten Verordnungen diesbezüglich so aussehen. Wer zwei Impfnachweise hat oder einen Impfnachweis und eine Impfung oder ein Attest vom Arzt darf dann die Maske aufsetzen wenn er vom Motorrad abgestiegen ist – aber bevor er tanken darf? Mich würde inzwischen nicht mehr überraschen wenn tatsächlich sowas in Schriftform irgendwo festgehalten wird.
Noch ist es ja nicht soweit und niemand beschwert sich wenn man die Maske erst nach dem Absteigen neben der Zapfsäule aufsetzt. Zumindest in Bayern. Zumindest in Wangen im Allgäu.
Irgendwo im Allgäu habe ich die 35'000 km auf der Tiger überschritten. Wo weiß ich nicht – es wird ja während der Fahrt nicht angezeigt.
Nach dem Tanken wurde noch der letzte Nachweispunkt »Rotheidlen« angefahren und das letzte Panorama der Tagestour erstellt.
Die Sonne stand schon ziemlich tief – zumindest rein subjektiv. 17:14 Uhr sagt mir der EXIF-Timestamp gerade beim Schreiben dieser Zeilen. Irgendwie sieht die Sonne auf dem Bild aber gar nicht so knapp über dem Horizont aus? Wird Zeit das der Sommer so richtig kommt, dann kann man noch bis weit nach 20 Uhr unterwegs sein und die Sonne blendet noch immer nicht.
Wenn es schon nicht allzu viele Bilder vom Motorradfahren gibt, kann ich an dieser Stelle meine andere Freizeitbeschäftigung vorstellen: Blumen fotograpixeln und über Chats versenden. Klingt komisch, hat aber was.
Im Freundeskreis hat sich irgendwie ein kleiner Wettbewerb ohne große Regeln entwickelt. Jeder schaut was die Flora so zu bieten hat und versucht ein schönes Bild davon zu machen. Anschließend muss man entsprechend kontern. Bilder von Wespen, welche einen Apfel zerlegen oder am Boden krabbelnde Hornissen sind auch zugelassen.
Primeln sind ebenso zulässig, auch Narzissen (also Osterglocken) gehen auch in Ordnung. Hauptsache es wächst und ist bunt.
Wobei dieses Jahr im Vergleich zu 2020 alles ein wenig später dran ist. Die Kälte hat ihren Tribut gefordert – natürlich noch einmal mehr auf der rauhen Schwäbischen Alb.
Aber zumindest sind jetzt Ende April endlich ein paar Farbtupfer vorhanden und man kann sich daran erfreuen – wenn man will.
Gestern war es soweit: der zweite »Stichtag«. Die Impfungen laufen noch immer eher schleppend in Deutschland. So zumindest mein rein subjektives Empfinden. Immerhin kein Schneefall mehr wie beim ersten Termin am 19. März, aber vom Sonnenschein (mit kurzem Regenschauer) habe ich auch nicht viel.
Nach der Impfung ist vor den Impfnebenwirkungen. Da diese in diversen Medien viel diskutiert wurden mein Vergleich zwischen der ersten Impfung und der zweiten Impfung. Die Nebenwirkungen der zweiten Impfung halten noch immer an. Ich habe heute tagsüber zusätzliche 9 Stunden geschlafen.
Im Gegensatz zum ersten Tag nach der ersten Impfung habe ich weniger Schmerzen im Arm. Den konnte ich damals am 20. März kaum noch über Schulterhöhe heben. Wenn ich den morgigen Samstag auch noch verpenne, kann ich den Arm schon nicht beim Motorradfahren überstrapazieren. Aber das Wetter soll sowieso nicht sonderlich attraktiv werden.
Ich bin jetzt also »durchgeimpft«. Ich hoffe bis zu den Sommermonaten entspannt sich die Lage und sowohl der R-Wert wie auch der damit dann verbundene Inzidenzwert wird deutlich sinken. Es wäre schon wieder eine Tagestour fahren zu können und dabei Österreich, Liechtenstein und die Schweiz durchqueren zu dürfen. Aktuell sieht es noch nicht danach aus das es einfach und ohne mitzuführenden Papierkram mmöglich sein wird.
Muss ich dann auch meinen gelben Impfpass immer mitführen? Was wenn der Kontrolleur Probleme mit den nicht gerade fälschungssicheren Aufklebern hat? Bekommt man einen QR-Code und irgendeine App, mit welcher man an der Grenze dann seinen Impfstatus nachweisen kann? Oder muss man vor Ort sich ein Stäbchen in die Nase stecken lassen? Fragen über Fragen. Ende Mai wissen wir mehr.
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Datum: | 30.04.2021 |
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