»Der frühe Vogel fängt den Wurm«. Also demnach hat der Nachwuchs bei mir auf dem Flur schon mindestens jeder einen Wurm
gefunden. Bereits ab 6:30 Uhr ging es los, das Bobbycar drehte bereits seine Runden im Flur und so auch vor meiner Zimmertüre.
Für die, die sich gerade auf diese Seite verirrt haben und der Kontext zu gestern[1] fehlt: Ich habe in einer Jugendherberge übernachtet und es war auch eine Familie mit kleinen Kindern anwesend.
Das war aber nicht wirklich ein Problem. Wie gewohnt bin ich bereits kurz vor 6 Uhr aufgewacht und konnte durch die
Gardinen hindurch den grauen Himmel beobachten.
Bis um 12 Uhr sollte es bedeckt bleiben, eventuell auch ein paar Tropfen Regen könnte ich abbekommen. So lautete jedenfalls
der Wetterbericht für den heutigen Tag.
Ich döste noch ein wenig vor mich hin und stand dann schließlich um 7 Uhr auf. Duschen, Zähne Putzen, noch ein paar Bilder für den Blog machen. Nein, nicht vom Duschen oder Zähneputzen!
Gestern bin ich gar nicht auf die Kosten für die Übernachtung in der Jugendherberge eingegangen. Halbpension mit Zuschlag für ein Einzelzimmer (in Höhe von 11 Euro), da kommt dann eine Summe von 45,60 Euro zusammen. Die 20 Cent sind eine freiwilige CO2 Abgabe. Das nennt sich dann »klimaneutrale Übernachtung«. Die 20 Cent für die »nicht vermeidbaren CO2-Emissionen der Übernachtung« fließen in Projekte in Bolivien und Paraguay um dort beispielsweise ineffiziente Holzöfen durch bessere Holzöfen oder Solaröfen zu ersetzen[2].
Ich nutzte also die Zeit und machte ein paar Bilder vom Equipment, welches meine Füße ziert. Ein paar frische »Motorradsocken« von FLM durften nach dem Duschen an meine Füße. Während der Fahrt steckten sie dann auch wieder – samt eben erwähnter Socken – in den neu angeschafften Sidi Adventure Goretex. Zu denen kann ich bislang noch nicht viel sagen. Außer das sie mir während der Fahrt fast nicht auffallen. Subjektiv erwärmen sie sich stärker als meine Daytonas?
Aber das kann auch nur Einbildung sein. Bequem sind sie jedenfalls und abgesehen vom Quietschen auch angenehm unauffällig. Aber das hört man selbst sowieso nicht mehr sobald man sich Stöpsel in die Ohren macht.
Es war noch immer zu früh für's Frühstück. Also noch ein Blick auf den Krimskrams, den ich so mit mir herumfahre wenn ich auf mehrtägige Tour gehe. Der Kulturbeutel darf natürlich nicht fehlen. Aber warum hatte ich einen 10 kg Sack Reis dabei? Spontaner Hochzeitsbesuch? Nein. Ich finde den Beutel beziehungsweise die Tasche einfach nur sehr, sehr praktisch.
Nachdem der Reis verbraucht war dient mir der Beutel mit praktischem Reißverschluss (welch' ungenutzt gelassene Steilvorlage für ein Wortspiel) nun als Transportbehältnis für Bekleidung. Diese bleibt dann schön »gebündelt« in der Gepäckrolle an ihrem Platz und man kann sie auch einfacher ein- und wieder auspacken.
Das Frühstück ab 8 Uhr war vorbei, ich bezahlte gut gestärkt noch mein Cola von gestern abend und schon konnte es los gehen. Zuerst nattürlich mit dem Bepacken der R 1150 GS. Der geplante Zeitpunkt für die Abfahrt konnte klappen, ich hatte Punkt 9 Uhr anvisiert.
Die Gepäckrolle wurde natürlich wieder sicher und fest mit den schon bekannten ROK-Straps[3] verzurrt. Die Enden der Gurte sind dann mit den ITW Web Dominatoren[4] aufgerollt und unter der Gepäckrolle platziert worden.
Ein kurzer Druck auf's Knöpfchen, schon startete der Boxermotor und ich konnte mich auf den Weg zum ersten Ziel machen. Nein, nicht den ersten Nachweispunkt. Erst mal stand ein Tankstellenbesuch auf dem Plan. Wenig erfreut war ich über die Kraftstoffpreise. Aber da muss man eben durch, man kann ja nicht stundenlang warten bis die Preise zwischendurch mal wieder nach unten gehen.
Neue Reifen, mulmiges Gefühl. Ich habe meinen Reifendruckprüfer[5] natürlich im Gepäck gehabt. Dieser signalisierte mir ich möge doch den Druck am Vorderrad wieder ein wenig erhöhen. Hätte ich gerne getan, ging aber nicht. Ein Gewaltmensch hat wohl zu viel Kraft auf die Arretierung ausgeübt. Daher ließ sich der Anschluss nicht mehr mit dem Ventil dauerhaft verbinden.
Die direkt neben der Tankstelle liegende Werkstatt half mir mit etwas Luft für das Vorderrad aus. Ich hoffe das ich nicht vom Regen in die Traufe gekommen bin und der Druckverlust am Vorderrad nun bis zum nächsten Pneuwechsel mein ständiger Begleiter sein wird?
Nach rund 45 Minuten Fahrt (inklusive Tank- und Luftauffüllstopp) bin ich am ersten Nachweispunkt angekommen: »Kailbacher Höhe«. Auch dort lauern schon wieder Umleitungsschilder auf mich. Aber zum Glück lag das nächste Ziel nicht auf der Route der gesperrten Straße.
Der Weg zum Nachweispunkt »Reussenkreuz / Krähberg« liegt an der L3108. Die Straße über den Krähberg ist bei Motorradfahrern sehr beliebt und daher leider auch ein sogenannter »Unfallschwerpunkt«. Entsprechend herrscht Überholverbot. Das Fahrverbot für Motorräder besteht an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen im Zeitraum vom 15. März bis 31. Oktober. Zum Glück war heute Donnerstag.
Was ich nicht einordnen konnte: Wenn das Zeichen 1046-12 (»nur Krafträder, auch mit Beiwagen, Kleinkraft- räder und Mofas«) unter dem Zeichen 276 (»Überholverbot für Kraftfahrzeuge aller Art«) hängt. Heißt das dann »nur Krafträder [...] haben Überholverbot« und alle anderen (also PKW) dürfen also alles überholen?
Gegenseitig dürfen sich Motorradfahrer dann ja weiter überholen, Zeichen 276 verbietet ja nur »das Überholen von mehrspurigen Kraftfahrzeugen und Krafträdern mit Beiwagen«?
Aber dann hätten sie ja auch das Zusatzschild weglassen können? Falls sich da jemand berufen fühlt mich (und andere) aufzuklären: Unten im Kommentarbereich gibt es die Möglichkeit dafür.
Der Waldgasthof wurde gerade aufgehübscht. Vermutlich natürlich ausschließlich für die Passknacker damit diese demnächst wieder eine perfekte Kulisse für das Nachweisfoto haben?
Die Fahrt zum nächsten Nachweis »Olfener Höhe« verlief wie der größte Teil der Strecke bisher im Alleingang. Bis jetzt war noch nicht viel Verkehr unterwegs. Erst recht nicht auf diesen Straßen.
Die Kombination der Schilder auf dem rechten Bild verstehe ich diesmal auf Anhieb: Nur Krafträder (außer welchen mit Beiwagen) müssen wegen Lärmschutz 50 km/h fahren. Alle anderen dürfen 100 km/h fahren (Schild kurz nach dem Ortsausgang, ich habe keine andere Beschränkung gesehen). Somit werden also alle Motorräder zu rollenden Hindernissen degradiert. Hilft das wirklich gegen Lärm?
Ich kam aus der anderen Richtung, daher war dank Ortsschild und Kennzeichnung auf der Straße sowieso klar wie schnell ich fahren durfte: 50 km/h. Ganz ohne Lärmschutz.
Ohne weitere Zwischenstopps zwecks fotograpixeln von Schildern ging es zügig weiter zum nächsten Nachweis »Tromm«. Mit fortschreitender Uhrzeit trat das ein was vorhergesagt war: Der graue Himmel zeigte mehr und mehr Löcher und es schimmerte blau hindurch.
So war dann auch deutlicher Schatten auf der Aufnahme beim nächsten Nachweis »Kreidacher Höhe« zu sehen – und ein vom Wind arg verbeuteltes Passknacker-Poster.
Mit zunehmendem Sonnenschein wurde es in der Motorradkluft auch wärmer. Also einfach die Ventilationsöffnungen der Mohawk öffnen und weiterfahren.
»Buchklingen« war schnell erreicht und der Nachweis erbracht. Anders jedoch »Wachenburg«: Ganz nach oben fahren schlägt das Navi vor, geht aber nicht wenn da schon Fahrzeuge wenden oder sogar rückwärts herunterfahren. Also unten auf dem Parkplatz bleiben und abwarten. Anschließend an markanter Stelle mit garantiert extra für mich dort platziertem Plakat posieren.
Na also, Nachweis erbracht – und im Schneckentempo dank PKW vor mir die diversen Kurven wieder runter in die Zivilisation.
Warum mein Navi ausgerechnet hatte das ich für 9 Meter über 3 Stunden brauchen würde bleibt auf ewig sein Geheimnis.
Weiter ging es zum Nachweispunkt »Juhöhe«. Die Anfahrt hätte sicherlich schneller klappen können, aber mit Müllwagen (und acht PKW) vor der Nase und keiner Überholmöglichkeit zog sich die Anfahrt dann eben unnötig in die Länge.
Vor Ort angekommen wurde es nicht besser. Wegen »kreativen Parkens« des PKW konnte ich nicht direkt am Schild anhalten, welches als Nachweis dient.
Hätte er es geschafft seinen BMW die 50 cm weiter nach rechts innerhalb der Parkmarkierung zu platzieren... Hätte, hätte – Fahrradkette.
So hüpfte ich dann eben mit Poster über die Fahrbahn und muss auf die Nachsicht der Nachweisbilderkontrolleure hoffen.
Moment mal... Krehberg? Da war ich heute doch schon mal? Ach ne, das war ja der Krähberg. Na, hier waren sie ja mal massiv einfallsreich bei der Namenssuche für ihre Hügel.
Die Straße durch den Wald musste ich mir daheim am PC dann noch einmal genauer anschauen. Was auch immer mein Navi da gefunden hat, Google Maps schlägt diese Strecke nicht vor. Dabei war die schattige Passage wirklich angenehm. Vom angekündigten möglichen Regen morgens war nichts mehr zu sehen und erst recht nichts mehr zu spüren. Da war Schatten genau das, was ich gerade gebraucht habe.
Irgendwie hatte ich heute in der Ecke vom Odenwald die Gesellschaft der kreativ Parkenden an den Nachweispunkten gepachtet. Zumindest auch beim Nachweispunkt »Krehberg«. Der eigentlich vorgegebene Punkt war zugeparkt. Also habe ich mir ein anderes Straßenschild gesucht. Wenige 100 Meter vom offiziellen Punkt entfernt haben sie mit markanten Dingen am Wegesrand wahrlich nicht gespart.
»Am abgeschlagenen Stein« stand ich da also nun – und konnte zurückblickend auch mutmaßen wieso Google Maps die vom Navi vorgeschlagene Strecke nicht empfohlen hat: Sperrung an Sonn- und Feiertagen für so ziemlich alles was motorisiert ist und Räder hat.
Das Navi bekam »Melibokus« als nächstes Ziel genannt und rechnete freudig drauflos. Ich rolle an die nächste Kreuzung und habe wieder Glück: Ich musste sowieso nach links, nicht noch eine Umleitung welche mir das Leben schwer und die Tour unnötig länger macht.
Überraschend: Die Anfahrt zum Nachweis »Melibokus« ist eine Einbahnstraße. Das entspannt natürlich ungemein, kann man doch niemanden plötzlich als Gegenverkehr vor der Nase haben. Das dies durchaus Sinn macht zeigt das Bild vom LKW.
Während ich meinen Nachweis erstellte kam der LKW die Kurven den Berg hinauf und er hielt direkt bei mir an. Ich fragte ob ich ungünstig stehe und ob ich meine BMW aus dem Weg räumen müsse. Nein, alles gut. »Sche*$e! Ich bin den falschen Weg hochgefahren!« war sein Kommentar mir gegenüber.
Der LKW sollte meine einzige Begegnung auf dem Melibokus bleiben. Keine Fußgänger, keine Radfahrer, keine PKW und auch keine anderen Motorradfahrer. Blick auf die Uhr: 13:50 zeigt sie mir an. Mein Zeitplan für die 2-Tages-Tour ist sowieso schon völlig durcheinander. Spätestens jetzt musste ich mir also die südwestlich gelegenen Nachweispunkte abschminken. Aber den Nordwesten vom Odenwald, den wollte ich in jedem Fall noch komplett machen.
Die Nachweispunkte »Kreuzhof (Odenwald)« und »Jacobshütte / Sonneneck« führten mich also weiter in Richtung Norden. Wobei die Orientierung für mich zunehmend schwerer wurde. Steht die Sonne fast senkrecht wird es irigendwie unklar wo Süden liegt.
Hier und dort standen am Wegesrand Protestschilder beziehungsweise hingen Protestplakate gegen die Installation weiterer Windräder zur Stromerzeugung. Am Nachweispunkt »Jacobshütte / Sonneneck« wird deutlich warum sich da Protest hegt beziehungsweise besteht.
Ja, das Bild ist nur ein sehr eingeschränkte Ausschnitt vom Panorama. Dennoch sticht das Windrad sehr hervor. Da sich in meiner Heimat inzwischen sehr viele Windräder »heimisch fühlen« habe ich mich an den Anblick gewöhnt und gar nicht mehr groß darüber nachgedacht. Hier wird noch mal deutlich wie sehr sich ein einzelnes Windrad doch auf die Landschaft auswirken kann – und es wird nachvollziehbar wie groß der Widerstand dagegen sein kann.
Als die Burg Frankenstein um 1240 erbaut wurde gab es sicherlich keine Protestplakate. Und sicherlich auch deutlich andere Sorgen als Windräder.
Schilder gibt es dort aber dennoch genug. Einerseits gut für das Nachweisfoto, andererseits verbieten sie die Zufahrt zum markanten Eingang der Burg. Somit ist dort kein Nachweisfoto (mehr) möglich.
Das nächste Ziel war der »Kaiserturm-Weinweg«, jedoch wurde die Anfahrt noch durch einen Tankstopp unterbrochen. Wenn an zweiter Stelle eine »3« steht wird man irgendwie entspannter – oder geht das nur mir so?
Im Schatten gelegen: »Luft - Wasser«. Ich überprüfte den Druck beider Reifen mit dem Gerät vor Ort und mit meinem kleinen Reifendruckprüfer. Alles ist in bester Ordnung, die Werte stimmten überein und es war auch genug Luft in den Pneu.
Knappe 15 Minuten nach dem Tankstopp stand ich dann auch schon wieder im Wald. Der Wanderparkplatz am Nachweispunkt »Kaiserturm-Weinweg« war kaum besucht, dafür war der weiche Boden an Ein- und Ausfahrt von schweren Fahrzeugen stellenweise regelrecht umgepflügt worden. Macht nichts, die GS kam durch.
Ein Blick auf Ölkühler und Scheinwerfer lassen erahnen wie zwischenzeitlich mein Visier aussah. Jedoch hatte es ja gestern in der Jugendherberge schon eine Reinigung erfahren, bis jetzt ging es mit der Insektenkollekte auf dem Visier noch relativ gut. Die Sicht war nur marginal eingeschränkt.
Nun stand ich vor der Wahl: »Eulbach« oder »Am Kreuzacker«? Aber ich hatte mich ja eigentlich schon vor etlichen Kilometern entschieden: Den Südwesten zwischen Weinheim und Heidelberg kann ich mir ja eventuell dieses Jahr auf einer späteren Tour noch einmal vornehmen. Schließlich sind die Straßen super und die Anfahrt muss ich dann eben in Kauf nehmen. Acht Nachweise liegen dort jedenfalls von mir noch »unangefahren« im Odenwald parat.
Ich gab also »Eulbach« als nächstes Ziel ein – nur um dann mitten im Berufsverkehr zu landen. Bei Michelstadt quälte ich mich durch den zähfließenden Verkehr und war kurz nach 16 Uhr dann endlich auf der B47, an welcher der Nachweispunkt liegt.
Nach dem Erstellen des Nachweisfotos wurde gewendet und es ging die Straße wieder zurück. Anschließend weiter zum letzten Nachweispunkt (zumindest heute für mich) im Odenwald: »Kirchel«.
Nach genau einer Stunde Fahrt traf ich am Nachweispunkt ein. Eine Stunde für 42,8 km, da lässt sich die Durchschnittsgeschwindigkeit ganz einfach berechnen.
»Eichköpfl« stand da nun in meinem Roadbook. Aber nein, heute nicht mehr. Heute ging es nur noch in eine Richtung weiter: Süden. Daher runter bis Sinsheim, dort auf die A6 und nach wenigen Kilometern gleich wieder runter von der Autobahn.
Da dieser Teil der Strecke nicht sonderlich fotografierwürdig ist steht das letzte Bild im Odenwald bei »Kirchel« daher gleich neben dem Bild vom letzten erbrachten Nachweis meiner Tour: »Ottilienberg«.
Nach der Aufnahme vom Nachweisfoto durfte wieder das Navi seine Rechenkünste beweisen. Die Berechnung war erfolgreich, zum Ende der Tagesschau sollte ich also gerade mein Gepäck von der BMW abbauen. Oder mit anderen Worten: Vom letzten Nachweispunkt aus standen nun noch immer 2 Stunden Heimfahrt auf dem Plan.
Immerhin konnte ich auf der nun im ersten Teil primär über Landstraßen und durch Dörfer führende Strecke noch ein paar Bilder machen. Die blühenden Rapsfelder sorgten auch heute wieder für den entsprechenden Duft in der Nase.
Ein weiteres Ferienstraßenschild habe ich natürlich auch noch mit der Kamera eingefangen: Die »Württemberger Weinstraße« wurde also ebenfalls stellenweise von mir befahren.
Die oben bereits beschriebene Berechnung war dann tatsächlich trotz meiner kleinen Fotoaufenthalte sehr gut. Aber die Fahrt über die A81 war kein Zuckerschlecken.
Ich habe keine Ahnung wo die ganzen Fahrzeuge am frühen Abend herkamen und wo sie hin wollten. Aber so manches Fahrmanöver war einfach haarsträubend. Da sortiert man sich freiwillig hinter einem LKW auf der rechten Spur ein und lässt das Chaos auf den linken Spuren einfach vorbeiziehen.
Auf meinen Touren dieses Jahr fast schon obligatorisch: Noch einmal um 20:05 Uhr irgendwo herumstehen. Sei es auf einem Parkplatz oder eben beim Tanken.
Mal sehen wie lange ich diese neue Tradition noch durchhalten kann. Daheim angekommen ein Blick auf die Sitzbank. Das Material hat sich mal wieder gedehnt, ich habe daher wieder eine »Welle« im Sitzbezug. Die verschwindet dann auch nach ein paar Stunden wieder von ganz alleine.
Aber sie zeigt auch zwei Dinge recht deutlich: Die Sitzbank ist im Laufe der Jahre (und den über 80'000 km) schon reichlich gealtert. Sowohl von den Jahren her wie auch beim Material. Ob ich mir doch noch für 150–200 Euro ein Aufpolstern samt neuem Bezug leisten soll? Oder eine komplett fertig bezogene Bank für etwa 320–400 Euro und dann die alte Bank für den Winter nutzen soll wenn die BMW ihre Ruhepause über die schneeträchtigen Monate genießt?
Nachdem ich schon einige Testberichte zum Airhawk-Luftpolster[6] in diversen Blogs und Foren von Langstreckenfahrern gelesen habe, halte ich mir diese Option auch noch offen.
Was mal wieder Fakt ist und auf meiner zweitägigen Tour bestätigt wurde: Wenn ich beziehungsweise mein Hinterteil dank diverser Kurven in Bewegung sein darf, sind 500 km und über 11 Stunden Nettofahrzeit absolut kein Problem. Sitze ich aber mal rund zwei Stunden ausschließlich gerade auf dem Bock weil ich auf der Autobahn fahre, schmerzt der Hintern irgendwann.
Trotz Funktionsunterwäsche. Trotz Radfahrerhosen mit Gel-Einlage. Na, heute wird eine Kaufentscheidung nicht mehr fallen – mich schmerzt mein Gesäß gerade während ich am PC sitze und meinen Bericht schreibe. Spontankäufe aus Leidenssituation fördern zwar den Umsatz, sind aber manchmal nicht zielführend.
Abschließend auch noch ein Blick auf den Ölstand, denn ich habe mal wieder etwas experimentiert um es dann für die Nachwelt präsentieren zu können.
Gestern vor Fahrtantritt hatte ich die Maschine im kalten (!) Zustand genau bis zur Mitte vom Schauglas mit Öl befüllt. Nach kurzer Warmlaufphase und erst recht nach der Fahrt zur Tankstelle und der unfreiwilligen Rückkehr wegen dem Problem mit dem Koffer war der Ölstand bereits sichtbar gestiegen.
Auf dem Bild links sieht man also die im warmen Zustand »überfüllte« GS, auf dem Bild rechts wie viel Öl nach der Rückkehr gefehlt hat (da im warmen Zustand aufgenommen). Zwischen Ober- und Unterkante des roten Rings passen 500 ml Öl in die GS. Demnach schätze ich den Verbrauch während meiner Zweitagestour auf etwa 150 ml Öl ein – mitverbrannt auf rund 900 gefahrenen Kilometern.
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Datum: | 03.05.2018 |
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