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Von meinem Wechsel von einer XJ 600 S zur XJ 900 F

XJ 900 F (58L) – nach der XJ ist vor der XJ

Home » Knowhow » Gebrauchtkauf

Es war einmal ein rotes Motorrad, ich glaube mich zu erinnern das es eine Yamaha XJ 600 S war. Das war so Anno 2015[1].

Bis dahin schraubte ich regelmäßig und auch gezwungener Maßen immer wieder an diesem Motorrad herum. Eines Morgens stand ich mit einem neuen Problem in der Motorradwerkstatt meines Vertrauens. Der Chef der Werkstatt kannte mich schon und all die Macken meiner damaligen XJ 600.

An diesem Morgen war der Andrang groß. So drei, vier Leutchen standen schon da und wollten alle zum Chef der Werkstatt. Und so schaute ich mich dann im Verkaufsraum um, was denn da so alles an neuen Maschinen steht. Schließlich kann man seine Zeit interessanter verbringen als dumm herum zu stehen.

In einer Ecke des Ausstellungsraumes, zwischen all den modernen, galaktisch aussehen Maschinen, sah ich etwas was ganz anders aussah, irgendwie aus »vordigitaler Zeit«. So richtig noch nach Motorrad!

So stand sie 2015 beim Händler
So stand sie 2015 beim Händler

Neugierig ging ich näher heran und schlich dann wie ein kleiner Junge um dieses große, schwarze Motorrad herum.

Ich glaube ich hatte damals große, glänz­ende Augen, grad´so wie wenn Weih­nachten wäre und es darum ginge mein Geschenk bald auspacken zu dürfen.


So etwas hatte ich zuvor noch nie gesehen. Ein richtiges, noch nach Motorrad aussehendes Gefährt, schwarz mit goldenen Zierstreifen, glänzend, schick und elegant und groß kam sie mir vor. Richtigen Respekt hatte ich vor dieser Maschine.

Sie sah älter und aufgrund des Pflegezustands doch irgendwie neu aus, auf dem Tacho las ich »2'100 km«.

Gepflegt und mit »2'100 km« auf dem Tacho
Gepflegt und mit »2'100 km« auf dem Tacho
Die Laufleistung von 102'100 km sieht man nicht wirklich
Die Laufleistung von 102'100 km sieht man nicht wirklich


Mittlerweile waren alle Kunden weg und der Chef hatte nun Zeit für mich. Nachdem ich ihm mein neustes Problem mit der XJ 600 S vorgetragen hatte, meinte er recht trocken: »Fahren bis sie auseinander fällt, reparieren lohnt sich da nicht mehr, ein Loch ohne Boden«. So eine Sch...ande.

Ich holte erst einmal tief Luft um diesen Schlag zu verdauen. Dann fragte ich ihn nach dem Motorrad das dort in der Ecke steht, aus reiner Neugierde. Und so erfuhr ich das es nicht 2'100 km sondern 102'100 Km auf dem Tacho hatte und zum Verkauf stand, es aber noch niemand außer mir wüsste.

Ich glaube spätestens in diesem Moment hatte ich mich in dieses Motorrad verkuckt, wie Liebe auf den ersten Blick, mit den Augen wie schon oben beschrieben.

Vorsichtig fragte ich ihn nach dem Preis und dann stand auch schon fest, diese Maschine möchte ich unbedingt haben.

Die Probefahrt ein paar Tage später war suboptimal, strömender Regen und ein Motorrad das ich noch nicht kannte. Vorsichtig und mit viel Respekt fuhr ich über die Landstraßen und leicht zitternd kam ich zurück, aber doch überglücklich.

Und das Märchen dauert an. Seit knapp zwei Jahren fahre ich nun schon mit diesem Motorrad. Zur Arbeit, zum Vergnügen und auch lange Strecken im Urlaub. Eben ein Alltagsmotorrad. Und immer wieder strahle ich übers ganze Gesicht wenn ich es anschaue. Soviel Freude kann ein motorisiertes Zweirad bereiten.

Ein ganz klein wenig geschraubt habe ich dann aber doch noch, neue Spiegel angebracht, meinen alten Navihalter und ein paar top gebrauchte Konis hinten – und die Reflektoren lassen nicht auf ein Importmodell schließen, denn die habe ich selbst nachträglich an den Tauchrohren angebracht. Es ist ein Genuß über Landstraßen und sogar auch über Autobahnen zu fahren. Zu wissen welche Kraft der Motor hat aber dabei ruhig und souverän dahin zu gleiten.

Und das Einzige was ich noch mache ist Ölwechsel am Motor und der Hinterachse, ja, sie hat Kardanantrieb, keine Kettenschmiererei mehr!

Schrauben ist für mich jetzt ein Fremdwort geworden, das hatte ich früher bei der XJ 600 S zur Genüge.

Die Werkstatt sieht mich dann wohl auch nur noch alle zwei Jahre wenn der TÜV mal wieder fällig wird – oder eventuell noch wenn die Wartungsarbeiten fällig werden, welche man nur mit speziellem Werkzeug bewerkstelligen kann, was aber selten der Fall sein wird.

Wie alt die Maschine nun tatsächlich ist? Sie ist schon ein Youngtimer: In diesem Jahr (2017) wird sie 30 Jahre jung.

(M)eine wunderschöne Yamaha XJ 900 F (58L) mit Erstzulassung 1987.

Ein Jahr ist vergangen: Die XJ 900 F im Mai '16
Ein Jahr ist vergangen: Die XJ 900 F im Mai '16
Kleinere Veränderungen haben stattgefunden
Kleinere Veränderungen haben stattgefunden


Die Maschine hat 4 Zylinder, 891 ccm und noch die 72 kW (also 98 PS). Ob es noch die angegebene Höchstgeschwindigkeit erreicht? Keine Ahnung, bei echten 200 km/h (laut Tacho 215 km/h) habe ich aufgegeben, nicht die XJ 900. Platz am Gasgriff wäre noch gewesen, aber man muss ja nicht alles in Erfahrung bringen. Mit 130–160 km/h auf der Autobahn zu fahren ist für uns beide angenehmer und gesünder.

Der Verbrauch liegt übrigens bei 5,3 bis 6,5 l/100 km je nach Fahrweise. Das geht auch in Ordnung.

»Reisefertig« mit Koffern und Topcase
»Reisefertig« mit Koffern und Topcase

Wer also ein älteres Motorrad sucht das zuverlässig ist und kaum in die Werkstatt muss, dem kann ich eine (sehr gepflegte) Yamaha XJ 900 F nur empfehlen.

Sie ist keine Maschine die »was her macht« , aber langweilig ist sie auf gar keinen Fall – und sie ist definitiv ein »Dauerläufer«.


Die Maschine ist wirklich gut erhalten, was sicherlich der guten Pflege der Vorbesitzer zuzuschreiben ist. So gab es auch keinen Rostansatz im Tank, welcher für viele Motorräder aus dieser Zeit den wirtschaftlichen Totalschaden bedeuten kann. Bei meiner XJ 900 F ist alles dicht.

Mein Händler hat vor dem Verkauf noch einen Service durchgeführt. Motoröl und Filter wurden gewechselt, ebenso das Hinterachsöl, die Zündkerzen, alle Bremsbeläge und die Bremsflüssigkeit. Zu guter Letzt wurde auch noch die Batterie erneuert und als Sahnehäubchen obendrauf noch eine neue Hauptuntersuchung. Somit »frisch geTÜVt« und bereit zum sorgenfreien Losfahren.

Sogar die Koffer waren mit dabei. Da das Baujahr 1987 ist gab es auch keine Abgasuntersuchung. Voriges Jahr habe ich neue Bridgestone BT 45 aufziehen lassen, die passen optimal zu diesem Youngtimer, sind auch toll bei Regen! Die Originalstoßdämpfer haben manchmal durchgeschlagen wenn wir zu zweit gefahren sind. Die Konis die nun montiert sind, sind echt klasse!

Es gibt auch noch einen schönen Nebeneffekt: Mich haben schon viele Menschen mit einem Lächeln und wehmütigen Blick auf das Motorrad angesprochen , so kam schon manches nette Gespräch zustande. Der »Ja, so eine hatte ich auch mal«-Effekt ist definitiv vorhanden.



Kommentare

GriesiGriesi | https://griesgram999.wordpress.com
schrieb am 19.02.17 um 10:15 Uhr:


Schöne Liebeserklärung.


AchimAchim
schrieb am 21.02.17 um 16:40 Uhr:


Ja, die gute alte XJ900 ...
Ich weine meiner unverkleideten XJ900N Bj. 1984 immer noch nach. Über 100.000 Kilometer durch ganz Europa ohne ein einziges Problem. Ok, das Fahrwerk ist (nach heutigen Gesichtspunkten) eher grenzwertig. Aber die XJ ist ein Motorrad, das noch wie ein solches aussieht. Kein Computer auf zwei Rädern mit Insektengesicht.
Glückwunsch zur XJ und viele schöne und unfallfreie Kilometer wünscht
Achim


JörgJörg
schrieb am 29.05.17 um 20:48 Uhr:


Glückwunsch. So ähnlich war es auch bei mir. Habe seit Sept. 15 eine schwarz-goldene 900-er. Beim Kaltstart hört man die Primärkette rasseln und irgendwo anschlagen, ist aber nach 5 Sek, wieder vorbei und nur zu hören wenn sie kalt ist und unter 1500 Touren läuft. Auf ner sehr gemächlichen Tour hat meine so 4 Liter verbraucht. In der Regel sind es 5,2. BT45 sind auch vorn wie hinten drauf. Für einen der von Enduros um die 600 ccm kommt gehts eigentlich voll ab und hat immer Reserven. Bei über 200 kmh klappen sich die Spiegel ein sodaß man nix mehr sieht. Das einzige was ich jetzt ändere sind schöne Miniblinker die meiner Meinung nach passen. Die Klötze sind dann passe. Ich denke dann sieht sie wieder um einiges aktueller aus. Ansonsten gibts nichts was ich ändern würde. Obligatorisch natürlich Wilbers Federbeine vorn und hinten Konis. Stahlflex natürlich auch.

Viel Spass beim fahren.

PS: Irgendwo hab ich mal gelesen, das der einzige emotionale Höhepunkt bei ner XJ 900 das erneute Nullen des 5-stelligen Tachometers sein soll. Wenn das so ist, macht mir die Maschine um so mehr Spass....


Andreas ConradAndreas Conrad | https://Andreas-Conrad.de
schrieb am 31.01.20 um 20:04 Uhr:


Geerbt von meinem Bruder, neu lackiert, dann war es MEINE. Geboren ist sie im Jahr 1992.
Sieht klasse aus, fährt optimal (bin kein Raser). Eben ein klasse, altes Mopped.
Werde sie nie abgeben und immer weiter fahren. Damit kann man nur zufrieden sein.
Reifen immer schön wechseln, Öl ebenfalls - dann fährt sie immer zuverlässig. Runter hat die alte Dame jetzt 105.000 km. Nixx dran. Das Fahrwerk ist nicht optimal (gegen heutige Moppeds - Scheiße). Kann da einer helfen ??
GRuß aus Wuppertal von einem XJ 900 Fan.


FritzFritz
schrieb am 30.05.21 um 08:03 Uhr:


Tolles Moped,
da wirst du lange Spaß mit haben.
Ich habe eine XJ900N seit 1991. Mittlerweile 181000km gelaufen.
Das Moped werde ich noch weiterfahren. Es macht immer noch Spaß und keinen Stress.


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Datum: 17.02.2017
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