Es gibt einige Dinge die an der Triumph Tiger 800 optisch gelungen sind. Der Reflektor unter dem Kennzeichen gehört leider nicht mit dazu.
Das große, rechteckige Ding unter dem Kennzeichen mag vielleicht robust sein und seinen Zweck erfüllen, schöner geht aber auch anders. Beispielsweise mit dem dezemtem aber natürlich trotzdem E-homologierten
Reflektor bei Polo im Sortiment. Dann vom Hersteller Hashiru mit dem klangvollen Namen »Stretta«[1]. Es gibt den gleichen Reflektor auch von ShinYo[2]. Je nachdem wer das bessere Angebot hat ist der Reflektor mal hier, mal dort ein paar Euro günstiger.
Reflektoren sind beim Motorrad am Heck vorgeschrieben. Wieso es Triumph nicht so elegant wie bei meiner 2000er BMW R 1150 GS gelöst hat und den Reflektor einfach ins Rücklicht integriert hat[3] wird leider das Geheimnis von Triumph bleiben.
So muss nun in jedem Falle in Reflektro an das Heck der Tiger 800 geschraubt werden. Irgendwo jedenfalls.
Den Reflektor hatte ich schon öfters in Foren empfohlen, bereut hat den Kauf offensichtlich noch niemand. Zumindest kamen keine Beschwerden.
Oder aber es hatte bislang niemand den Reflektor auf meinen Tipp hin gekauft? Nun denn, jetzt verbaue ich ihn ja selbst an einer Maschine.
Der Preis ist auch human, denn für unter 10 Euro – auch nach Wegfall der Corona-Mehrwertsteuersenkung (ich hatte ihn 2020 gekauft) – bekommt man den Reflektor samt kurzem Halteblech zum Anschrauben. Ja, es ist tatsächlich ein »Halteblech« und kein Kunststoffhalter wie gelegentlich bei dem Reflektor zu lesen ist. Das Gehäuse und natürlich der rote Reflektor selbst sind aus Kunststoff, das schwarze Blech ist aus Aluminium.
Einen ersten Eindruck wie der Reflektor unter dem Kennzeichen wirkt ist auf dem nächsten Bild zu sehen. Außerdem kann man gut erkennen, dass der Winkel vom Halteblech erst einmal so gar nicht passt.
Da die Halterung nicht wie bei Produkten von Mitbewerbern aus Kunststoff ist, lässt sich der Winkle mit geringem Kraftaufwand korrigieren. Später beziehungsweise weiter unten auf der Seite mehr dazu.
Was mir ein klein wenig missfällt: es ist nur eine Schraube zur Befestigung vorgesehen. Okay, wenn der Reflektor unten am Kennzeichen anstößt kann er nicht großartig wackeln oder schief stehen. Das war vermutlich auch die Intension des Entwicklers?
Wer allerdings (wie ich) einen kleinen Spalt dazwischen haben will, der braucht zwei Schrauben damit sich das Teil nicht verdrehen kann.
Ich habe den Reflektor schon bei anderen Maschinen mit kurzem Kennzeichenträger gesehen. Dort war einfach ein Loch ins Kennzeichen gebohrt und der Reflektor direkt damit verschraubt worden. Bei mir hält der Refletor in der Verstärkung vom Kennzeichen, also im 3 mm starken Alublech.
Das eine Loch war schnell gebohrt, die Montage konnte beginnen. Der erste Schritt nach der Bohrung: den Reflektor ausrichten.
Auf dem Bild unten sieht man den Unterschied vom Winkel und auch von der doch recht dominant-massiven Ausführung der Reflektorkonstruktion, welche Triumph für die Tiger 800 gewählt hatte.
Der Winkel lässt sich schnell anpassen. Den Reflektor abschrauben, das Halteblech am Trägerblech für das Kennzeichen in den Schraubstock spannen und sanfte Gewalt darauf ausüben.
Schon hat das ShinYo-Halteblech den korrekten Winkel für die Montage an einer Tiger 800.
Das dünne Alublech, welches ShinYo als Montageblech verwendet, ist wirklich leicht zu bearbeiten. Man braucht eigentlich nicht mal einen Schraubstock dafür, aber es ist eleganter als mit einer Zange zu hantieren, oder?
Der Winkel der Halterung passt, jetzt könnte man den Reflektor wieder montieren. Allerdings würde er dann mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wackeln.
Wie schon befürchtet wackelt die Halterung mir nur einer Schraube als Befestigung. Der Reflektor selbst hat auch zwei Halterungen damit er sich nicht verdrehen kann. Eine Schraube und eine Nase, welche im dazugehörigen Loch im Alublech das Verdrehen verhindert.
Die Lösung damit das ganze Konstrukt fest sitzt, liegt also auf der Hand. Einfach noch ein zweites Loch bohren und die Halterung so arretieren.
Zweimal messen, einmal bohren. Schon ist ein zweites Loch in der Halterung und ebenso in der Kennzeichenträgerplatte.
Statt zwei Schrauben (welche sich auch lösen könnten) habe ich mich für das Vernieten der Verbindung entschieden.
Der Grund dafür ist einfach. Würde sich eine der beiden Schrauben (wider Erwarten) lösen, komme ich unter dem verklebten Kennzeichen nicht mehr an sie ran. Dann müsste ich erst das Kennzeichen vom Aluträgerblech schneiden und danach wieder ankleben. Das wäre nicht so clever.
Die Lösung daher für diese Befestigung: einfach zwei große Blindnieten und es kann sich keine Mutter von einer Schraube lösen.
Eine weitere Schraubverbindung wird es trotzdem geben. Zusätzlich zu den beiden oben ab Werk vorhandenen Schrauben wird die Aluträgerplatte mit einer weiteren Schraube unten am Kunststoff-Kotflügel befestigt. Auch hier besteht natürlich die Gefahr, dass sich die Schraubverbindung im Laufe der Zeit löst, etwas Schraubensicherungslack und eine Stoppmutter sollten dies jedoch verhindern.
Wieso ich diese Verbindung nicht auch einfach verniete? Im Gegensatz zum Reflektor, welcher sicherlich nie demontiert werden soll, möchte ich später ohne Bohrmaschine das Aluträgerblech vom Kotflügel lösen können.
Laut Forenbeiträgen bekommt man das Hinterrad zum Wechsel von Pneu oder Kettenrad auch ohne Demontage vom Kennzeichen heraus. Wenn es soweit ist, werde ich wissen ob das wirklich stimmt.
Als Plan B habe ich ja noch immer einen Montageständer[4] parat.
Das Aluträgerblech sitzt jetzt mittig an seinem Platz, die Reflektor-Halterung ist angenietet und alle Kanten sind schon seit Monaten entgratet. Nun könnte der Reflektor montiert werden. Eigentlich jedenfalls. Da ich aber das Kennzeichen verkleben will, bleit der Reflektor vorerst weg
Aber es ist soweit alles an Vorarbeiten erledigt, daher heißt es im morgigen Beitrag »Es darf geklebt werden!«.
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Datum: | 13.12.2021 |
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