Heute habe ich endlich die Zeit gefunden in aller Ruhe die Barkbusters an meiner Triumph Tiger 800 zu montieren. Irgendwas kam bislang immer dazwischen, das heutige Regenwetter konnte ich dann wenigstens sinnvoll nutzen.
Über den Erhalt der Barkbusters hatte ich im Februar[1] geschrieben. Zu den zwei Monaten Lieferzeit kamen also noch mal sechs Monate »Herumtrödeln« beziehungsweise »nicht vermeidbare Ablenkungen« hinzu.
Was ist drin im Beutel? Zunächst mal die beiden Schalen, Modell VPS in neongelb – farblich passend zu meinen Helmen und natürlich auch zur Warnweste.
Bei den Schalen vom Modell VPS liegen auch noch zwei schwarze Windabweiser mit dabei. Diese können optional montiert werden. Manche lassen sie weg, ich möchte sie montiert haben. Ich habe schon bei meiner BMW R 1150 GS mit den originalen Handprotektoren kennenlernen dürfen, dass sie auch erfolgreich größere Insekten abhalten beziehungsweise ablenken. Wer bei 120 km/h schon mal eine Hummel auf die Finger bekommen hat, der weiß wie sehr das trotz Handschuhen für Einwirkungen (und Auswirkungen) haben kann.
Die Montage der optionalen Windabweiser ist einfach gelöst. Es gibt zwei Löcher in jedem schwarzen Windabweiser. Mit den mitgelieferten Schrauben lässt sich der Abweiser in der Schale montieren.
Die Windabweiser können »niedrig« und »hoch« montiert werden. Die Variante »hoch« vergrößert die Oberfläche der Schale erheblich.
Wie man sie montieren kann ist durch vier Halterungen im inneren der VPS-Schalten vorgegeben.
Zunächst die niedrige Variante. Laut Foren ist sie »optisch ansprechender«. Da mir die Optik aber zweitrangig ist und ich nach der Devise »form follows function« handle, ist mir die niedrige Postition zu niedrig.
Auf dem nächsten Bild ist die hohe Variante zu sehen. Die ist mir persönlich deutlich sympathischer. Im Vergleich zur BMW R 1150 GS ist sie noch immer etwas niedriger beziehungsweise die ganze Schalte kleiner – und an der Seite offen. Aber es geht mir ja auch nicht darum nachzubauen was BMW damals der GS gegönnt hat, sondern einen Schutz gegen Wind und Wetter bei der Nutzung zu haben. Zusätzlich kommt natürlich noch der Schutz von Kupplungs- und Bremshebel bei einem Umfaller hinzu.
Auf dem nächsten Bild sieht man die beiden VPS-Schalen mit den »hoch« montierten schwarzen Windabweisern. An der Maschine wird es noch einmal ein wenig anders wirken, aber für den ersten Eindruck reicht es schon einmal.
Ein kleines Detail, welches auf beiden Schalen und beiden Windabweisern zu finden ist: der Produktionsort wurde stolz angegeben: »Made In Australia«. Das nimmt all jenen den wind aus den Segeln, welche die Barkbusters für ein »überteuertes China-Produkt« halten. Wem sie zu teuer sind, der muss eben über ein »überteuertes Australien-Produkt« schimpfen.
Im Ernst: die Teile sind keine Schnäppchen. Im Vergleich zu originalen Plastikschalen diverser Hersteller bieten sie aber mehr Stabilität und somit auch mehr Sicherheit für die Finger und natürlich auch Brems- und Kupplungshebel.
Die Schalen kauft man separat, die Bügel und das Montagematerial nach Möglichkeit fahrzeugspezifisch. Ein Konzept das gefällt und auch Sinn ergibt.
Die Montageanleitung ist einfach gehalten, leicht verständlich und wenn man ehrlich ist, benötigt man sie fast nicht. Lediglich beim Lenker muss man aufpassen. Denn die »Clamps«, die Klemmhalterungen müssen richtig herum montiert werden.
Der Lenker der Triumph Tiger 800 ist konifiziert. Dies bedeutet, dass es kein Rohr mit stets gleichem Durchmesser ist, sondern der Lenker »konisch zuläuft«. Bei der Montage der Halteklemmen ist dies zu beachten, denn Barkbusters hat dem Set zum konifizierten Lenker passende Klemmen beigefügt.
Konifizierte Lenker finden sich nicht nur bei Triumph sondern auch bei vielen anderen Herstellern und auch bei Lenkern aus dem Zubehör können konifiziert sein.
Im Set enthalten sind je zwei Teilstücke der Klemmen pro Seite. Damit man sie richtig montieren kann, sind sie auf der innenliegenden Seite mit zwei Rillen markiert. Diese Rillen müssen zur Fahrzeugmitte hin zeigen wenn die Klemmen montiert werden.
Auf dem Bild oben kann man erkennen wie die Klemmen zu den Seiten mit den Rillen »breiter werden«. Ebenso wie es sich auch am Lenker verhält: zur Fahrzeugmitte hin wird der Lenker breiter.
In der englischsprachigen Montageanleitung wird auch auf diesen wichtigen Punkt bei der Montage der Barkbusters hingewiesen.
Bevor ich mit der Montage der Bügel begonnen habe, hatte ich die beiden Klemmen lose am Lenker befestigt. Bitte dabei auch die unterschiedlich langen Schrauben beachten. Die langen Schrauben gehören zum Fahrer hin, die kurzen Schrauben in Richtung Scheinwerfer.
Ich mag originale Lösungen von Herstellern. Denn dann passt üblicherweise alles zusammen und nichts kommt sich in die Quere – mal von verbautem Zeug aus dem Zubehör mal abgesehen.
Anders sieht es aus, wenn man besagtes »Zeug aus dem Zubehör« montiert. Das trifft leider auch auf die Barkbusters zu. Wobei die Lösung durchdacht ist und es kein wirklich großes Problem darstellt.
Die mit Klemmen befestigte Aufnahme für den Alubügel sitzt dort, wo auf der linken Seite sowohl der Kupplungszug wie auch die elektrischen Leitungen von der Armatur verlaufen. Dazu kommt bei meiner Tiger noch ein weiteres Kabel von der Griffheizung von Oxford.
Die Montageanleitung welche den Barkbusters beiliegt besagt, dass man die elektrischen Leitungen stets unter der Aufnahme des Bügels laufen lassen soll. Der Kupplungszug kann über der Halterung laufen und bleibt davon unberührt.
Auf dem Bild oben wirkt es so als würde der Kupplungszug auf der Halterung aufliegen und nach oben gedrückt werden. Tatsächlich ist noch Luft zwischen dem Kupplungszug und der Halterung, auf dem nächsten Bild kann man es besser sehen.
Auf der rechten Seite vom Lenker wiederholt sich das Szenario. Statt dem Kupplungszug sitzt dort die Bremspumpe und die Stahlflex-Bremsleitung wird über die Aufnahme des Alubügels geführt. Eventuell muss dazu die Bremsleitung gelöst und etwas weiter nach oben gedreht wieder festgezogen werden.
Auch hier wird erst aus einem anderen Winkel deutlich, dass zwischen der Aufnahme und der Bremsleitung noch viel Luft ist. Leider ist die Aufnahme etwas unscharf. Der Autofokus fand die Gabel interessanter als die Bremsleitung. Ich habe das erst bei der Bildbearbeitung am PC nach der Montage bemerkt.
Wenn man sich sicher ist das die Postion stimmt, kann man die Schrauben anziehen. Da sich gerade beim Lenker die Schrauben durch Vibrationen lösen könnten, sollte man mit Schraubensicherungslack arbeiten. Ich verwende dafür Loctite 243[2].
Einmal montiert wird man die Bügel vermutlich nicht mehr demontieren. Zumindest nicht mehr demontieren wollen. Was bei einem Umfaller oder Sturz passiert wird sich zeigen – ich hoffe bei meiner Tiger nicht (mehr) so schnell. Das unfreiwillige Ablegen im Mai 2021[3] sollte jetzt ja statistisch erst wieder im Mai 2031 passieren.
Die VPS-Schalen sind noch nicht montiert. Ich habe unterwegs schon ein paar Motorräder gesehen, welche nur die Bügel montiert hatten. Vielleicht weil die Eigentümer den Schutz von Fingern, Brems- und Kupplungshebel haben wollten, aber keine Lust auf die Schalen hatten? Ich hatte nicht nachgefragt.
Bei einer Straßenmaschine sieht es vielleicht geringfügig dezenter aus. Oder aber es war eine gewünschte »Mad-Max-Optik«?
Könnte man die Bügel auch ohne die Schalen verwenden? Ja, das geht. Aber ich will ja für meine Finger auch einen Wind- und Wetterschutz haben. Außerdem einen »Insektenfernhalter«.
Daher kommt nun der finale Teil der Montage: das Anbringen der VPS-Schalen an die Alubügel der Barkbusters.
Nur noch vier Schrauben ganz anziehen, dann sind die beiden VPS-Schalen an den Alubügeln montiert. Beim letzten Arbeitsschritt habe ich noch ein paar Bilder gemacht, denn gerade für das Anziehen dieser vier kleinen Schrauben gibt es noch einen kleinen Tipp.
Die Schrauben sind selbstschneidend und werden in die Aluminiumbügel eingedreht. Es sind bereits Löcher im Aluminium vorhanden, es ist aber kein Gewinde darin. Dementsprechend braucht man einen guten, griffigen Schraubendreher und auch etwas Schmalz im Ellenbogen.
Was ich betone: die Schrauben bitte exakt aufsetzen und dann fest verschrauben. Werden sie schief angesetzt, werden sie auch schief angezogen.
Wenn man später mal nach einem Umfaller oder aus rein optischen Gründen die Schalen tauschen möchte, ist dies schnell und einfach erledigt. Die Lösung von Barkbusters ist also nicht nur praktisch sondern auch schonend für den Geldbeutel. Wobei ich nicht vor habe die Schalen und die Alubügel öfters zu belasten.
Die montierten Schalen leuchten im Halbdunkel der Garage ganz ordentlich. Gerne hätte ich zum Abschluss ein Bild »in der freien Natur« geliefert, aber pünktlich zur Vollendung der Montage setzte gerade wieder ein Regenschauer ein.
Ich werde in den nächsten Wochen oder Monaten noch ein, zwei Bilder machen und hier dann als Update einfügen. Versprochen.
Die »Schalen von Triumph«, sozusagen die Triumphschalen – das klingt irgendwie nach Fußballpokal, oder – haben somit an meiner Tiger 800 definitiv ausgedient. Sie werden jetzt schön geputzt, von sämtlichen Insektenresten befreit und dann gebraucht zum Kauf angeboten.
Die Schrauben für die Befestigung am Lenker gibt es mit dazu, für die habe ich auch keine Verwendung mehr. Da stecken jetzt schließlich die Schrauben aus dem Barkbusters-Set drin.
Die beiden Metallbänder, welche beim Vorbesitzer die Schalen von Triumph in Position gehalten haben, bleiben auch mit dabei. Falls jemand die Schalen an seiner Triumph 800 montieren will und auch keine Aufnahmen dafür an den originalen Armaturen hat.
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Datum: | 22.08.2021 |
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