Auch wenn der Titel eventuell die Hoffnung geweckt hat geht es heute nicht um lasierte Rückleuchten für die R 1150 GS. Sondern um das über 19 Jahre alte Rücklicht an meiner GS, welches
von unten geschwärzt wurde. Von was? Das weiß ich nicht. Kettenfett kann es wegen dem Kardanantrieb schon mal nicht sein. Bleibt also eigentlich nur noch der Auspuff als Quelle
für die schwarzen Partikel übrig, welche sich auf der Unterseite vom Rücklicht ein neues Zuhause gesucht haben.
Nach meiner Tour durch den Odenwald ist mir zum ersten Mal die »geschwärzte« Stelle aufgefallen. Gut, sonst krieche ich auch nicht wirklich unter das Motorrad und schaue mir
das Rücklicht an. Ich habe es mehr durch Zufall beim abendlichen Check nach der Tour entdeckt.
Zunächst bin ich davon ausgegangen das sich irgendwie das hochgeschleuderte Wasser von der Regenfahrt letzte Woche seinen Weg ins Rücklicht gebahnt hat. Aber die Verschmutzung ist nicht innen sondern außen am Rücklicht.
Also dann: Rücklicht abbauen beziehungsweise das »Glas« abnehmen. Ich habe die GS jetzt schon seit Mai 2015 und musste noch nie das Leuchtmittel im Rücklicht tauschen. Schön zu sehen das die Schrauben noch wie neu sind. Kein Rost, nicht »vernudelt« – es scheint also in den 19 Jahren nicht häufig geöffnt worden zu sein?
Nachdem die beiden Schrauben entfernt wurden kann das »Glas« einfach abgezogen werden.
Innen ist das Rücklicht knochentrocken und sauber. Sieht beinahe aus wie neu, minimale Staubablagerungen, welche vielleicht über die Ablauföffnung an der Unterkante ihren Weg irgendwie ins Gehäuse gefunden hatten.
Deutlich anders sieht die Außenseite aus. Nicht geputzt, also noch mit Staub und Dreck von den Straßen im Odenwald und Co. versehen. Dieser Staub würde sich einfach abwaschen lassen. Die schwarze Schicht ist aber aus einem anderen Holz geschnitzt.
Die gesamte Unterseite vom »Glas« wirkt irgendwie rauh. Verglichen zur Oberseite vom Rücklicht hat es fast schon die Haptik von Schmirgelpapier. Der schwarze Fleck ist sehr hartnäckig und lässt sich auch nicht einfach mit dem Fingernagel abkratzen.
Zudem wundert mich die Form. Die Kante zur Mitte hin sieht beinahe gerade aus. So, als wäre hier irgendwie eine Kante, welche den restlichen Bereich vor der Verschmutzung geschützt hätte?
Meine derzeit einzige Erklärung: Rückstände, welche aus dem Auspuff beharrlich 19 Jahre lang nach oben »abgezogen« sind. Bei einem Ölverbrauch von 200–250 ml pro 1'000 km (und über 89'000 gefahrenen Kilometern) kommt da schon einiges zusammen.
Wie bekommt man das nun weg? Ich habe mein Glück mit Handwaschpaste versucht. Das klappt, man sitzt aber eben schon einige Minuten dran und massiert den Fleck mit der Paste weg.
Zwischendurch ein wenig mit dem Fingernagel kratzen, na also, da löst sich ja doch etwas wenn man nur genug Geduld mitbringt.
Das Resultat von mehreren Minuten gemütlichen Einmassierens der Handwaschpaste: Sieht doch wieder fast aus wie neu, oder?
Beim »Fingerwechsel« während des Waschpasteneinmassierens habe ich nun ein wenig von den bereits gelösten Rückständen auf die Innenseite der Rückleuchte gebracht. Die Rippen, welche das Licht auf das ganze Kennzeichen umlenken sollen, ließen sich einfach mit ein wenig Wasser wieder reinigen.
Noch einmal das ganze Rücklicht mit Wasser gut abspülen und dann in die Sonne zum Trocknen legen. Zum Glück waren es ja fast schon sommerliche Temperaturen.
Anschließend wieder das Rücklicht zusammensetzen. Zwei Schrauben rein, fertig. Jetzt sieht es wieder »fleckenfrei« aus. Wobei der dunkle Fleck zu meiner Überraschung nicht sonderlich »zensierend« gewirkt hat. Ich war ja im März auch nach Eintritt der Dunkelheit unterwegs und habe beim Passknackernachweiserbringen nicht bemerkt das das Kennzeichen irgendwie nur teilweise ausgeleuchtet ist.
Zum Abschluss noch der Check ob das einsame Leuchtmittel am Heck mit seinen beiden Glühwendeln noch funktioniert:
Rücklicht geht, Bremslicht geht, das Kennzeichen wird in beiden Fällen nun wieder voll beleuchtet. Also wieder alles super. Ob es bei der Hauptuntersuchung im Herbst relevant gewesen wäre? Keine Ahnung wie genau die Unterseite von Rücklichtern untersucht wird.
Wie sieht denn das Rücklicht bei eurer R 1100 oder R 1150 GS so aus? Habt ihr auch so einen schwarzen Fleck?
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Datum: | 22.04.2019 |
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