Den letzten Ölwechsel an meiner BMW R 1150 GS hatte ich noch ohne Spezialwerkzeug[1] für den Ölfilter erledigt. Damit dieses Mal der Wechsel mit weniger Aufwand und weniger schmutzigen Händen abläuft, habe ich mir den Ölfilterschlüssel von Hazet (Nr. 2169)[2] zugelegt.
Daher vor den Bildern und noch mehr Text schon eine ganz klare Kaufempfehlung für all jene, welche den Ölwechsel jährlich (oder noch häufiger) selbst erledigen wollen.
Das originale Filterset von BMW[3] hatte ich schon wegen der Dichtringe für den Getriebeölwechsel gekauft. Damit ich auf den Mindestbestellwert bei Amazon für die versandkostenfreie Lieferung komme, habe ich noch eine Dose Silikonspray[4] (braucht man immer) und einen weiteren Filter von HiFlo[5] mitbestellt.
So lag ich dann bei 29,05 € in der Summe (5 Cent über dem Mindestbestellwert ) und habe bereits alles für den nächsten Motorölwechsel bereitliegen.
Das Werkzeug von Hazet ist aus Aluminium und wurde im Gussverfahren hergestellt. Es gibt preislich ähnlich gelagerte Produkte von anderen Anbietern aus Stahl, welche manchmal aber wohl größere Fertigungstoleranzen aufweisen und dann »durchdrehen« statt am Filter Halt zu finden.
Der Schlüssel von Hazet passt perfekt auf den Filter welchen BMW anbietet. Die auf das Filtergehäuse wirkende Kraft wird somit optimal verteilt.
Man kann den Filterschlüssel entweder über den Vierkantantrieb oder über einen 27er Steckschlüssel betreiben. Ich habe mich für en Steckschlüssel entschieden, war die mir irgendwie sympathischere Variante.
Der neue Filter von HiFlo wird »mit vorgeölter Dichtung« in Kunststoff verpackt geliefert. Der BMW-Filter kommt »trocken« aus dem Karton, daher konnte ich ihn direkt auf den Pappkarton stellen.
Die Montageanleitung auf dem von BMW verkauften Filter ist einfach zu lesen: »Dichtung einölen – Filter anschrauben bis Kontakt vorhanden. Anziehen mit 10–12 Nm oder 1/2 Umdrehung«. Nach der Montage und dem Einfüllen vom neuen Öl natürlich »auf Dichtheit prüfen«.
Den Filter zu fest anziehen ist nicht ratsam. Dann wird die Gummidichtung zu sehr verformt und es kann Öl austreten weil die Dichtung zu sehr verformt oder sogar beschädigt ist.
Vor der Montage habe ich wieder mit einem Edding Datum und Kilometerstand auf dem Filter vermerkt. Ja, der Wechsel war schon am 30.03.2018, ich hinke mit meinen Beiträgen derzeit ein wenig hinterher.
Während der Demontage des alten Filters habe ich keine Bilder gemacht. Der Filter löste sich leicht, dennoch trat aus dem Filter noch etwas Öl aus. Ich habe daher Motorrad und Werkzeug erst einmal gereinigt und dann den Einbau des neuen Filters mit sauberen Fingern mit der Digicam dokumentiert.
Man kann auf den Bildern gut erkennen wie tief der Filter im Motorgehäuse der R 1150 GS sitzt.
Den korrekten Ölstand ablesen – bei der BMW R 11x0 GS schon fast Anlass für blutige Glaubenskriege, wilde Thesen über von Alien per Vakuum entführtes Motoröl mit plötzlichem Wiedererscheinen im kalten Zustand.
Es wird viel diskutiert, daher die Variante welche ich von Leuten übernommen habe denen ich voll und ganz vertraue: Den Menschen aus der Fachwerkstatt für BMW Motorräder.
Bei mir war die Maschine kalt und der Ölfilter ist natürlich leer wenn man ihn ebenfalls getauscht hat. Daher fülle ich die Maschine bis zur Markierung (Mitte vom Schauglas) auf und lasse den Motor kurz laufen. Anschließend ist der Filter wieder mit Öl befüllt.
Das nun im Filter befindliche Öl fehlt natürlich jetzt in der Ölwanne. Also fülle ich langsam nach, lasse das Öl hinunter in die Wanne laufen und warte stets ab bevor ich weiter nachfülle.
Dies wiederhole ich solange bis die Mitte vom Schauglas knapp erreicht ist. Da sich warmes Öl etwas ausdehnt schwankt selbst bei korrekter Befüllung der Ölstand im Sichtfenster. Bei kaltem Öl ist er niedriger als bei warmen Öl. Zumindest dann, wenn man die 30 Sekunden gewartet hat und das ganze Öl zurück in die Wanne laufen konnte.
Das ablesbare Volumen zwischen Unter- und Oberkante des roten Rings beträgt 0,5 Liter. Wer also einfach »nachfüllt was als Maximalangabe von BMW vorgegeben ist«, füllt eventuell zu viel Öl ein. Daher fülle ich langsam nach und überprüfe den Füllstand. Wie viel Öl ich einfülle messe ich also nicht exakt auf den Milliliter ab sondern nutze das Schauglas. Voll ist es dann, wenn es voll ist.
Daher ist der letzte Schritt von »ich mache einen Ölwechsel« eine kurze Fahrt auf welcher ich dann die Maschine mit warmem Motor auf einer ebenen Fläche abstelle, warte und den Ölstand überprüfe.
Ist etwas undicht? Ist zu wenig Öl eingefüllt? Falls ja bessere ich nach, mit der oben beschriebenen Methode des »gemütlichen Nachfüllens vom kalten Öl« konnte ich beide Fragen bisher immer mit »Nein« beantworten.
Zum Abschluss welches Öl jetzt in meiner BMW R 1150 GS bis zum nächsten Wechsel für Schmierung und Kühlung sorgen darf: Méguin 4381 SAE 20W-50[6].
Méguin mit Sitz im Saarland gehört seit 2006 zu Liqui Moly, primär werden von Méguin Motoröle produziert.
Fünf Liter kosten etwa 21 Euro, das von mir zuvor in der BMW verwendete Liqui Moly 1255 20W-50[7] im 5 Liter Gebinde kostet aktuell etwa 34 Euro (mit Rabatt ist es gelegentlich auch günstiger zu finden).
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Datum: | 02.04.2018 |
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