Nach der Anschaffung der BMW R 1150 GS war ich mit der Suzuki GSF 1200 nur noch wenig unterwegs. Der Plan war eigentlich sie nur noch wenig zu bewegen, einen Käufer zu finden und die schon knapp am Limit befindlichen Reifen nicht bis an die Verschleißgrenze abzufahren.
Damit sie stets startbereit ist, hing die Batterie mindestens einmal im Monat am Ladegerät und im September ging es dann entgegen der eigentlichen Planung noch einmal zum TÜV. Mit neuen Reifen, geschweißtem Auspuff und neuer Plakette am Heck durfte sie noch ein paar Kilometer fahren und wurde für die Winterzeit »fit« gemacht: Putzen, Flüssigkeiten überprüfen und dann schließlich Batterie raus und ab unter die Abdeckplane.
In der frostgeschützten Garage wurde die Batterie unbekannten Alters (war beim Kauf vor etwa 2,5 Jahren bereits verbaut gewesen) dann jeden Monat ans Ladegerät angeschlossen. Anders als bei der BMW R 1150 GS, deren Batterie ich nicht ausgebaut habe sondern sie über die Bordsteckdose geladen wurde.
Während im Dezember und Januar noch alles okay war, beendete das Ladegerät am 21.02.16 den Ladevorgang mit einer rot leuchtenden LED: »Defekt«.
Ähnlich wie letzten Mai bei der Yamaha XJ 600 S ist die Batterie binnen weniger Wochen urplötzlich »gestorben«. Mit dem Multimeter nachgemessen ergab sich eine Spannung von unter 11 Volt. Fazit: Zellenschluss der wartungsfreien Batterie, somit hat sie ihr Lebensende erreicht..
Ärgerlich, aber eine Batterie ist eben ein Verschleißteil. Ich weiß das bei vielen die Batterien bereits seit Jahren und vielen (oder auch wenigen) Kilometern ihren Dienst bisher immer artig geleistet haben. Aber: Nichts hält ewig. Daher vor dem nun durch den Schneefall verzögerten Saisonstart noch mal die Batterie prüfen! Könnte Frust vermeiden.
Eine kaputte Batterie ist nicht wertlos. So gesehen ist sie sogar noch 7,50 Euro wert. Denn 7,50 Euro werden als Pfand aufgerufen wenn man keine alte Batterie beim Kauf einer neuen Batterie abgibt. Also habe ich die ausgediente Yuasa auf die Werkbank gestellt und auf ein Sonderangebot bei einem der großen Drei[1] gewartet.
Lange musste ich nicht warten. Bei der 30%-Rabatt Aktion bei Polo habe ich zugeschlagen und mir eine
Für 45,95 € habe ich mir diese Woche bei Polo eine YTX12-BS[2] geholt. Wäre sie nicht im Angebot gewesen, hätte ich die 5 Euro draufgelegt und für 69,95 € eine Yuasa[3] geholt. Der Ruf der Batterien von Yuasa ist gut (siehe diverse Tests und Forenbeiträge), bei Hi-Q ist das »mal so, mal so«.
Natürlich gibt es Gerüchte das Hi-Q und Yuasa in der gleichen Fabrik vom Band hüpfen. Schließlich sind beide schwarz, haben einen weißen Aufdruck und sogar das Abdeckband für die Einfüllöffnungen sieht gleich aus.
Was im inneren des sicherlich von irgendeinem Zulieferer gefertigten Gehäuse verbaut ist, kann sich trotzdem unterscheiden. Sollte die Batterie binnen 2 Jahren über den Jordan gehen greift die Gewährleistung in Deutschland. Innerhalb der ersten 6 Monate (also »einer typischen Saison« ) wird es auch beim Umtausch sicherlich keine Probleme geben. Ab dem siebten Monat greift die gesetzlich definierte »Beweislastumkehr«. Na, mal sehen wie lange a) ich die GSF 1200 noch habe und b) ob sich wirklich ein Problem mit der Hi-Q binnen dieses Zeitfensters ergibt.
Auf dem Kassenzettel oben im Bild stehen auch noch Druckknöpfe. Diese sind für die Reparatur einer Hose gedacht, das wird dann irgendwann mal in den nächsten Wochen ein separater Beitrag. Nur am Rande erwähnt: Sehr gefragt scheinen sie nicht zu sein. Inzwischen kostet die kleine Türe mit 3 Ober- oder Unterknöpfen 99 Cent und nicht mehr 50 Cent. Vermutlich müssen die Lagerkosten refinanziert werden?
So, wieder zurück zum heutigen Thema. Im Lieferumfang enthalten sind die Batterie selbst, der »Säurepack« und die Schrauben für die Kontakte. Die alten Schrauben sind manchmal schon recht vergammelt, da schadet ein Austausch sicherlich nicht.
Sobald die Batterie mit der Säure befüllt ist, ist sie einsatzfähig. Dies ist möglich weil sie vorgeladen wurde. Für ein paar Startvorgänge sollte es ausreichen, man kann die Batterie natürlich auch am passenden Ladegerät erst vollständig aufladen.
Damit nichts ins Innere der Batterie hineinfallen kann, sind die sechs Öffnungen zu den Kammern verschlossen. Das Siegel beziehungsweise der Klebestreifen kann einfach abgezogen werden.
Noch ist die Batterie nicht mit Säure befüllt. Damit sie genutzt werden kann, muss daher der sogenannte Säurepack eingefüllt werden. nach dem Abziehen des Siegels muss man die schwarze Leiste vom Säurepack vorsichtig entfernen. Vorsichtig nur aus einem Grund: Die Folie über den sechs Öffnungen darf nicht versehentlich mit abgezogen oder beschädigt werden.
Die silberne Folie bleibt auf den Öffnungen und wird beim Aufsetzen auf die Batterie durchstoßen. Anschließend läuft die Säure in die Batterie. Beim Durchstoßen der Folie ist ein wenig Kraft notwendig. Sobald man den Säurepack angesetzt hat: Nicht noch einmal abnehmen. Vielleicht wurde dabei schon eine der Folien durchstoßen. Sollte man dann den Pack anheben, läuft die Säure aus dem Pack.
Auch wenn mir bisher nie etwas beim Befüllen von wartungsfreien Batterien mit den Säurepacks misslungen ist: Ich stelle die Batterie immer in eine kleine Schale aus Kunststoff.
Nachdem die Abdeckungen durchstoßen sind, läuft die Säure langsam nach unten in das Gehäuse der Batterie. Luftblasen steigen langsam auf und die einzelnen, mittels Stegen verbundenen Kammern des Säurepacks entleeren sich unterschiedlich schnell (beziehungsweise langsam).
Nach etwa 30 Minuten sollte die Säure vollständig vom Pack in die Batterie gelaufen sein. Nicht rütteln, schütteln oder gar drücken. Einfach der Physik ihren Lauf lassen, die Säure folgt der Schwerkraft.
Sollte sich in einer Kammer partout nichts bewegen wollen kann man vorsichtig (!) etwas an den Säurepack klopfen. Oder man wartet eine halbe Stunde und dann hat sich die vermeintliche Verzögerung sicherlich bereits von alleine erledigt. Außerdem muss die Batterie noch »entgasen«. Beim Füllvorgang entstehen leicht entflammbare Gase. Daher die Batterie stehen lassen, erst nach einiger Zeit (z.B. den genannten 30 Minuten) die Verschlussleiste aufsetzen (siehe weiter unten).
Sobald die Säure vollständig vom Pack in die Batterie gelaufen ist, kann man den nun leeren Säurepack vorsichtig abnehmen. Gemäß Herstellerangaben ist er – sofern vollständig entleert – über den Hausmüll zu entsorgen.
Da es sich um eine sogenannte wartungsfreie Batterie handelt, wird sie nach dem Befüllen verschlossen und nicht mehr geöffnet. Wartungsfrei bedeutet in diesem Fall, dass der Säurestand nicht beachtet werden muss da es sich um ein geschlossenes System handelt.
Im Gegensatz zu klassischen Blei-Säure-Batterien müssen daher beim Ladevorgang alle Öffnungen bereits verschlossen sein. Vor dem Einbau in ein Motorrad natürlich auch.
Die Verschlussleiste sitzt sehr stramm, also weit über die »saugend-schmatzende« Passgenauigkeit hinausgehend. Es ist also schon etwas Kraft notwendig um die Leiste beziehungsweise die runden Abdeckungen in die Öffnungen richtig anbringen zu können.
Daher bitte gleichmäßig und in Ruhe mit der notwendigen Kraft die ganze Leiste montieren. Sie bleibt dann dort bis man die Batterie als Pfand wieder zu einem Händler bringt.
Da die Batterie vorgeladen wurde, kann man sie jetzt theoretisch direkt in ein Motorrad einbauen und losfahren. Da es draußen jedoch gerade alles andere als gemütlich ist und ich die Suzuki auch schon wegen dem Salz auf den Straßen nicht bewegen werde: Ich lade sie am Ladegerät vollständig auf.
Die neuen Schrauben und Muttern müssen daher noch ein wenig warten bevor sie zusammen mit der Batterie ihr neues Zuhause unter der Sitzbank der GSF 1200 finden werden.
Wie schon ein paar Absätze weiter oben geschrieben wird eine wartungsfreie Batterie nicht beim Laden geöffnet. Daher kann sie – nachdem man die oben erwähnte Wartezeit vor dem Verschließen eingehalten hat – nach dem Verschließen der Öffnungen an ein Ladegerät angeschlossen werden.
Ich verwende inzwischen einen Saito ProCharger mit Ladeanzeige. Wie verlässlich diese ist, kann ich nicht sagen. Ich glaube ihr einfach. Nach etwa 30 Sekunden wurde ein Ladezustand von 75% angezeigt.
Weitere drei Stunden später war die Anzeige noch immer bei 75%. Gut Ding will eben Weile haben?
Da ich heute nicht mehr fahren will bleibt sie einfach über Nacht am Ladegerät. Dies schaltet sich selbständig ab beziehungsweise wechselt in den Modus einer Erhaltungsladung über. Ich kann mich derweil ja schon mit den neuen Nachweisen für die Passknackersaison 2016 beschäftigen und von salz- und schneefreien Straßen träumen.
Abschließend zu meinem heutigen Bericht über die wartungsfreie Batterie der GSF 1200 noch ein paar Zeilen was mich sonst gerade beschäftigt. Als kleiner Exkurs und Ausblick auf mehr: Seit dem 1. März läuft schon die diesjährige Passknackersaison.
Die ersten »harten Hunde« sind bereits unterwegs und haben einige Nachweise erbracht. Mal mit Gespann oder auch einspurig mit einer altgedienten Enduro. Und ich sitze hier und befülle Batterien mit Säure und lade die neuen POI auf mein altes Garmin nüvi 205.
Wie schon 2014 habe ich einfach die Daten als .gpx heruntergeladen, konvertiert[4] und als .gpi dann per USB-Datenkabel ins Gerät hochgeladen.
Der dadurch belegte Speicherplatz ist sehr überschaubar, denn alle Nachweispunkte für Europa passen in eine Datei mir 434 kByte. Löscht man danach die alten Nachweise von 2015 hat man nur unwesentlich mehr vom noch immer reichhaltigen Speicherplatz belegt.
Da auf meinem alten Garmin nur die Karten für D, A und CH installiert sind, bleiben noch immer über 440 Megabyte frei.
Allerdings war ich etwas irritert. Denn nach dem Einschalten hatte ich nicht nur die aktuellen Nachweise für ganz Europa (fälschlicherweise als PassknackerDE16 benannt), sondern auch noch die vom letzten Jahr auf dem Gerät?
Schnell war die Ursache gefunden: Löscht man die .gpi-Dateien liegen sie noch immer im »Papierkorb« auf dem Navi. Dort werden sie aber wieder vom Navi gefunden?
Also ist es eventuell egal wohin man seine .gpi-Dateien speichert? Das wäre zumindest sehr anwenderfreundlich.
Nach dem Löschen des »Papierkorbs« war dann alles wie gewünscht: Nur noch die Nachweispunkte für 2016 zur Auswahl, jetzt muss nur noch das Wetter passen.
Das für die Nachweise benötigte Poster ist bereits in Auftrag gegeben. Wieder beim gleichen Anbieter, also wird es in bewährter Form demnächst auf dem Postweg bei mir eintreffen. Allerdings ist für die BMW probeweise auch noch eine kleine Erweiterung mit dabei. Mal sehen wie sich diese dann 2016 bewährt.
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Datum: | 06.03.2016 |
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