Der heutige Tag hatte viel zu bieten: Sonne in blauem Himmel, Schnee zwischen blühendem Raps, eine Ausfahrt von einem Opel-Club und dann waren da noch die tiefergelegten und sehr, sehr bunten Fahrzeuge von den Damen und Herren der »Tuning World« in Friedrichshafen unterwegs.
Doch zunächst noch ein paar Zeilen zur allgemeinen Wetterlage. Klar, wer den Beitrag heute liest, der weiß auch wie heute das Wetter war. Wer aber in ein paar Wochen, Monaten oder Jahren über mein Geschreibsel stolpert, der weiß nicht mehr wie es im Frühjahr 2017 so zugegangen ist.
Vor ein paar Wochen waren schon zweistellige Plusgrade keine Ausnahme mehr. Man fuhr gerne mit dem Motorrad und ganz Optimistische hatten auch schon auf ihren PKW die Sommerschlappen montiert.
Vor vier Tagen sah die Welt dann aber plötzlich wieder weiß aus. Resultat: Der Schneefall hat den Optimisten die Fahrt versaut. Hier ein Unfall, dort ein querstehendes Fahrzeug und zwischen Österreich und Deutschland festsitzende Motorradfahrer – wegen geschlossener Schneedecke auf den Landstraßen.
Da war der Anblick heute mit blühendem Löwenzahn und weiß-blauem Himmel doch gleich viel, viel angenehmer. Wobei auch noch in der Ecke um den Nachweispunkt »Rotheidlen« herum der eine oder andere Rest Schnee im Schatten von Bäumen oder Hügeln sich erfolgreich vor dem Schmelzen drücken konnte.
Von »Rotheidlen« nach »Gehrenberg« führte mich mein Navi über schmale Straßen ohne viel Verkehr. Vorbei an den Feldern, auf welchen Hopfen angebaut wird und davon derzeit natürlich nur die großen Rankhilfen zu sehen sind.
Das gute Wetter lockte natürlich nicht nur mich hinter dem Ofen hervor. Am Nachweispunkt »Gehrenberg« war sehr, sehr viel los, entsprechend gestaltete sich die Parksituation. Kaum hatte ich meine BMW zwecks Nachweisfoto abgestellt, kam auch schon die zum Opel Astra gehörige Familie, welche dann wegefahren wollte – und ich hatte ihn eingeparkt.
Also die BMW rangieren, die Familie abfahren lassen und anschließend deren Stellplatz für das Nachweisbild nutzen. Alles im Kasten? Gut. Weiterfahren, denn der nächste Anwärter für den Stellplatz stand schon blinkend auf der Straße und wartete ungeduldig darauf, dass ich mich in Bewegung setzen würde.
Am Höchsten angekommen dann ein interessantes Szenario: Diverse Fraktionen von Menschen bei ihrem Freizeitverhalten prallen aufeinander: Rennradler, Fahrradfahrer mit Elektrohilfsmotor, Wandersleut', weibliche Touristen mit hochhackigen Schuhen, Motorradfahrer – und diverse PKW-Fahrer auf der Suche nach einem Stellplatz.
Den Versuch auf den Parkplatz einzufahren habe ich aufgrund der aussichtslosen Situation unterlassen. So stand ich dann beim großen Schild neben der Straße und konnte mir das Schauspiel einige Minuten lang anschauen. Auch ich wurde beäugt – von einer biertrinkenden Fahrradtruppe, welche mir aufmunternd zunickten. Zu was sie mich aufmuntern wollten? Keine Ahnung, ich habe nicht nachgefragt.
Während ich das Nachweisposter verstaue, höre ich hinter mir ein zuprosten und das klingeln von Bierflaschen, welche aneinender gestoßen werden. Na, denen geht es auf jeden Fall gut.
An der Tankstelle »Ermler« zu tanken hat fast schon Tradition für mich. Schon vor der Passknacker-Zeit bin ich hier häufig auf meiner Tour an den Bodensee (oder zurück) vorbeigefahren und habe den einen oder anderen Tankstopp eingelegt. So auch heute.
Was mich etwas verwundert hat: So viel war dann doch nicht auf der Straße los? Ich hatte wohl immer wieder die »geballten Horden« des offensichtlich zum Tuningtreffen in Friedrichshafen gehörenden Klientels abbekommen. Während dem Tanken fuhren nur wenige Fahrzeuge vorbei.
Weiter nach »Heiligenberg« und »Hohenbodman«. Ich komme gut voran, anscheinend haben alle wirklich ihr Ziel für heute gefunden, die Straße wirkt wie leergefegt. Na, außer an den Nachweispunkten natürlich. In Heiligenberg habe ich meine liebe Mühe niemanden mit meiner Anwesenheit zu belästigen während ich das Nachweisfoto erbringen will.
In Hohenbodman hatten auch andere die Idee ein Panorama aufzunehmen. Dort werde ich aber freundlich begrüßt, mal wieder nach dem Ursprung meines Kennzeichens gefragt und bekomme eine gute Weiterfahrt gewünscht.
Am Nachweispunkt »Buchheimer Hans« wird's für mich etwas unangenehm. Ja, ich möchte den Nachweis erbringen, aber ich möchte nicht die Familie auf dem Friedhof mit auf's Bild bekommen, welche an einem Grab stehen.
Also warte ich ab bis sie den Friedhof verlassen haben. Da blau-weiß am Himmel hat sich mittlerweile in ein blau ohne jegliches weiß gewandelt. Ich spüre wie die Sonne die dunkle Jacke aufheizt und es wird mir langsam aber sicher auch ordentlich warm.
Zeit weiterzufahren, der nächste Nachweispunkt lautet »Knopfmacherfelsen«. Dort ist – wie nicht anders zu erwarten – viel los. Motorrad steht neben Motorrad, PKW neben PKW.
Ich habe Glück, direkt am Schild ist noch ein Plätzchen für mich frei und ich kann den Nachweis erbringen. Auf der anderen Seite vom Schild wird schon eifrig geparkt, wie auf den Bildern unten zu erkennen ist. Während ich dran stehe und mein Poster wieder einrolle, kommt der nächste Schwung Motorradfahrer heran.
Ich lasse es mir nicht nehmen und mache noch eine Aufnahme von einer »etwas« modifizierten Suzuki. Der Motor sieht nach GSF 1200 aus, die Schwinge ist mir unbekannt, die Front hat USD-Gabelrohre erhalten. Was neben der Farbe ins Auge sticht ist aber der Kettenschutz, welcher aus einem Klappspaten besteht.
Das knallrote Handrad eines Wasserhahns als Bedienelement für den Benzinhahn hat auch was. Konnte ich so bisher nirgendwo entdecken. Mir gefällt's.
Eigentlich wollte ich zuerst den Nachweis bei »Beim Rabenfelsen / Gnadenweiler« erbringen. Allerings ist die Steige dort gesperrt und der Weg über Kolbingen von dort aus ist also nicht möglich. Daher ändere ich meine Planung und fahre zuerst »Kolbingen« als Nachweis an.
An der Kreuzung muss ich lange warten, denn es fährt ein top gepflegter Opel nach dem anderen vorbei. Späte 1960er bis frühe 1990er Jahre rollen vorbei. Je älter, desto bunter die farben. Originalzustand oder zeitgenössisches Tuning inklusive.
Am Nachweispunkt »Beim Rabenfelsen / Gnadenweiler« ist der Parkplatz voll belegt. Dahinter erblicke ich das Schild mit der Straßensperrung. Ich halte daher mit deutlichem Abstand davor, bekomme dafür die Wallfahrtskapelle »Wallfahrtskapelle Maria, Mutter Europas« (erbaut 2007) komplett mit auf's Bild.
Vorbeigehende Passanten grüßen mich, ich werde wieder nach der Bedeutung von »ILL« auf dem Kennzeichen gefragt. Obwohl durchaus »viel Los ist« nimmt sich das ältere Ehepaar Zeit und möchte wissen, was ich da mit dem Poster mache beziehungsweise wieso ich das Motorrad mit der Kapelle im Hintergrund fotografiere. Die Idee begeistert, auch wenn beide feststellen »Motorradfahren ist nichts mehr für uns«. Früher wäre das noch toll gewesen, mit der Maschine zu zweit bis runter an die Adria – und wieder zurück.
Den Nachweispunkt »Hartsteige / Steighöfe« möchte ich spontan auch noch »mitnehmen«. Ich komme genau richtig, denn jetzt kann ich auch mal anhalten und fotograpixeln was mich immer wieder bei den Dorfdurchfahrten kurz aufgehalten hat: Zahlreiche Maibäume werden transportiert und natürlich auch aufgestellt.
Die einen haben Schlepper dabei, andere können auf die Hilfe der ortsansässigen Feuerwehr setzen, welche mit ihrem Gerät das Aufstellen des Baums tatkräftig unterstützt.
Am Nachweispunkt »Hartsteige / Steighöfe« angekommen ist es das erste Mal, dass ich dort Bewirtung antreffe. Ich scheine mit meiner Präsenz niemanden zu stören, werde freundlich von vorbeischlendernden Personen gegrüßt. Muss wohl das gute Wetter sein? Jedenfalls wirken viele heute freundlich und entspannt auf mich.
Wie auch immer mich mein Navi geführt hat, ich stehe zum ersten Mal am korrekten Nachweispunkt für das Bild. In den letzten Jahren hatte ich einfach ein Ortsschild an einer der anderen Zufahrtstraßen verwendet.
Nun folgte die etwas langweilige Fahrt zurück nach Hause. Keine weiteren Nachweise, keine besonderen Vorkomnisse. Lediglich ein Tankstopp an der neu errichteten Jet Tankstelle bei Öpfingen wäre noch als »kleines Highlight« zu nennen.
Der Literpreis ist überraschend günstig. Ich hätte eigentlich gedacht das an einem Sonntag mal wieder der »Aufschlag aufgrund erhöhter Nachfrage« zum Tragen kommt. Aber alles völlig entspannt, der Preis in Höhe von 1,279 Euro für den Liter E10 erfreut mich beinahe schon.
Anschließend noch ein Blick auf die getauschten Schrauben im HAG und Getriebe: Einfüll- und Ablassöffnungen sind dicht. Die weiter hervorstehenden Köpfe der Schrauben stören mich beim Fahren nicht im Geringsten. BMW hätte da durchaus schon ab Werk zu Schrauben mit Außensechskant greifen können.
Daheim angekommen merke ich, dass ich wohl etwas vom freundlich-entspannten der Leute mitgenommen habe: Ich bearbeite in aller Ruhe die Bilder und tippe eifrig an diesem Bericht. Klar, die obligatorische Dusche war dazwischen auch noch fällig, aber alles in allem war die heutige Tagestour wirklich angenehm. Wäre schön wenn es immer so laufen würde.
Ob ich morgen am 1. Mai auch noch einmal fahren werde? Ich glaube nicht. Ich muss leider noch einiges erledigen, dabei wäre eine Tour über die westliche Schwäbische Alb sehr, sehr einladend.
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Datum: | 30.04.2017 |
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