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Der Weg zum schweizerischen A1 - mit einem Mietroller (Tag 2)

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Gestern habe ich von meinen ersten Erlebnissen beim Erwerb der Kategorie A1 berichtet[1]. Von meinen ersten Solo-Fahreindrücken auf einer 1-Zylinder Piaggio Medley 125 iGet mit ihren 4 Ventilen, 125 ccm Hubraum, 11 kW maximaler Leistung und wie es mir bei den ersten vier vom Fahrlehrer angeleiteten Ausbildungsstunden ergangen ist.

Meine Ausbildung habe ich übrigens im September 2019 absolviert, nur für den Fall wenn sich jemand Fragen sollte wie ich das wegen COVID-19 jetzt hinbekommen habe.

Deeplink Zweiter Tag auf dem Scooter

Der Deal mit dem Vermeiter vom Roller lief wie beim ersten Mal ab. Ich habe am Vortag die Maschine abgeholt und bekam die gleiche Piaggio ausgehändigt wie beim ersten Mal.

Natürlich bin ich gleich wieder auf den Übungsplatz gefahren. Dieses Mal war kaum etwas los. Ich schätze die Saison ist Ende September wohl ziemlich vorbei? Einige Fahrschüler waren noch da – die hatten es auch sehr gut drauf. Die ersten 30 Minuten habe ich nichts geschafft ausser jede Menge Pylone umzuwerfen. Also erst einmal Pause machen, sich sammeln und darüber nachdenken wie dringend ich eigentlich die Kategorie A1 will.

Während der Pause unterhielt ich mich mit anderen Fahrern, die vor Ort waren und auf eine freie »Strecke« warteten. Ich bekam einige gute Tipps zum Handling der Piaggo. Besonders geholfen hat ein ehemaliger Motorradpolizist, der mit seinem neuen Cruiser den Parcours absolvieren wollte um sich darauf einzufahren. Ich erzählte ihm meine »Erfolge« und von meiner Frustration.

Seine unmittelbaren Tipps: »beim Langsamfahren weiter weg fokussieren«. Ich »zielte« offenbar auf viel zu nahe Fixpunkte. Als ich weiter weg blickte gings – 20 Sekunden dauerte die längste Fahrt. Sein weiterer Tipp »entspann' dich vor dem Fahren« hat zu einer massiven Verbesserung geführt.

Zur Acht lautete der Tipp »achte auf das Zentrum der Acht – und wenn das nicht geht, erst einmal hinter das Zentrum«. Siehe da: es funktionierte genau so wie er sagte. Erst »hinter« den Mittelpunkt schauen, danach auf den Mittelpunkt.

Übungsplatz Frauenfeld
Übungsplatz Frauenfeld

Nach rigorosem Durchexerziehen absolvierte ich die Übungen am Stück, ohne Absteigen oder Fehler. Die Acht fuhr ich in einem prüfungstauglichen, engen Radius. Selbst das Langsamfahren pegelte sich laut der Stoppuhr von Mitübenden auf 16 Sekunden ein – manchmal auch 20, jenachdem wie schnell ich in die Spurgasse einfuhr. (natürlich half man sich gegenseitig, und ich stoppte auch die Zeiten von anderen)

Nach beinahe 2 Stunden Üben fuhr ich mit einem guten Gefühl nach Hause. Selbstsicherheit gestärkt, Frust »vom Fahrtwind weggeblassen«.

Deeplink Zweiter Schulungstag, aka »Judgement Day«

Am sehr kühlen und frühen Samstag Morgen musste ich zum Fahrlehrer fahren. Kurse am Nachmittag sind mir lieber. Dabei habe ich nun wirklich festgestellt, das mein Helmkauf leider wirklich nur »billig« und nicht »günstig« war. Die Brille und das Visier beschlug, ich musste wieder mit offenem Visier fahren. Das habe ich natürlich auch gleich auf den Ohren bemerkt (Windzug) und zwei Tage später folgte ein erhöhter Taschentuch-Verbrauch.

Natürlich war nicht der fleißig geübte Parcours, sondern Blicktechnik, Zeichengeben, Einspuren und wo man wann auf der Strasse fährt, keine Schachtdeckel und Fahrbahnmarkierungen übefahren, wie man durch Zebrastreifen fährt Thema. Dies wurde auf einer Übungsfahrt vermittelt.

Vor der Abfahrt gabs erst die theoretische Einweisung im Theorieraum und wir wurden zudem mit den neuesten Änderungen zum Thema Opera-3 vertraut gemacht. Darunter wichtige Infomationen für die beiden Teilnehmer, die zur Prüfung müssen. Offenbar müssen jetzt die Schulungen nur noch ein Mal und nicht mehr pro Kategorie absolviert werden, mit Vorbesitz einer Kategorie Ax kann die volle Kategorie A gemacht werden (die Kategorie A1 mit 45-km/h-Limitierung durch Umtausch des alten Papier-FS auf FAK gelte wohl als Vorbesitz). Diese neuen Informationen werde ich mir aber noch vom Strassenverkehrsamt, NACH der Einführung von Opera-3, bestätigen lassen (basierend auf den dann definitiven Regelungen, nicht das die Informationen bereits zwei Tage später WIEDER überholt und somit Makulatur sind.

Dann wurde die Theorie in die Praxis umgesetzt, mit einer Fahrt nach Winterthur. Abgesehen von den kühlen Temperaturen ein echt easy Trip, das Fahren zeigt auch sofort den Sinn der Übungen:

Slalom: Ausweichen von Schachtdeckel, Markierungen und Strassenschäden in kurzer Abfolge – der Fahrlehrer stellte sicher das wir solche Strassenzustände zum Üben hatten.

Langsamfahren: an der Kreuzung ausrollen, stockender/Langsamer Verkehr

Die (von mir nicht sonderlich geliebte) »Acht«: wenden, Blicktechnik in engen Kurven.

Entsprechend meinem Übungserfolg vom Vortag hatte ich keine Schwierigkeiten. Die Fahrt war für mich sehr lehrreich und das Ausweichen der »nicht drüber fahren«-Objekte und richtige Einspuren kein Problem. Nach der Rückkehr von den sehr schnell verstrichenen vier Stunden dauernden Fahrt gab es den erhofften Stempel auf den Lernfahrausweis. Die Bestätigung kommt dann auch noch per Post. Mit beidem zusammen kann dann der FS eingetauscht werden.

Bevor ich den Lernfahrausweis zurück bekommen habe, wollte der Fahrleher aber noch noch kurz den Parcours sehen. Diesen habe ich kurz abgefahren, und der Fahrlehrer war in der Gewissheit »ok er verbessert sich«.

Nachdem der Tag soweit zu Gut gelaufen wäre, kam dann doch noch ein kleiner Dämpfer. Nach der Rückgabe der Piaggo habe ich natürlich den Bus wieder versäumt. Diesmal um 5 Minuten. Das Universum scheint mich zu hassen.

Deeplink Tipps für Fahranfänger der Kategorie A1 (oder A im Allgemeinen)

Tipps für Interessenten die das Motorradfahren erlernen wollen gibt es zuhauf im Internet. Aber es schadet sicherlich nicht sie noch einmal zu wiederholen. Auch beziehungsweise gerade weil bei mir noch alles »frisch« ist und ich schildern kann was mir aufgefallen ist und wo ich meine Probleme hatte (die »Acht« beispielsweise). Natürlich sind Menschen unterschiedlich und wer die »Acht« meistert hat vielleicht bei einer anderen Übung so seine Probleme, welche sehr frustrierend sein können.

Ich möchte aber auch auf die Ausrüstung eingehen. Ich habe lange überlegt ob ich mehr oder weniger Geld ausgeben soll. Für die Kategorie A1 sollte es erst einmal günstiger sein, »später kann man immer noch mehr ausgeben« dachte ich mir. Jetzt weiss ich, dass ich definitiv mehr ausgeben muss. Hier meine Tipps:

1. Der Helm.

Wer sich einen Klapphelm oder (normalen) geschlossenen Helm (Integralhelm) besorgt: bitte gleich mit Pinlock kaufen, damit das Visier nicht beschlägt! Die klare Sicht ist jeden Taler wert. Viele Helme sind auch leiser oder sorgen beim Schulterblick für weniger Probleme. Der Aufpreis für eine vernünftige Aerodynamik und Innenlüftung lohnt sich bei jeder Fahrt!

Ist nicht nur bequemer, dient auch der Sicherheit, und der Gesundheit. Wer wie ich Brillenträger ist: Brille unbedingt beim Probetragen im Laden aufsetzen und den Helm nicht nur 30 Sekunden auf dem Kopf lassen. Ansonsten gibt es später eine böse Überraschung von drückenden Brillenbügeln hinter den Ohren.

2. Die Ausrüstung.

Auch bei der Kategorie A1 empfehlen sich wertige Komponenten. Handschuhe sollten atmungsaktiv sein (also mit Membran und leicht trocknen) und denoch warm halten. Oder gleich zwei Paar Handschuhe mit einplanen: Eins für nasses, kaltes Wetter und ein paar luftige Sommerhandschuhe.

Wer bei wirklich jedem Wetter fahren will: wintertaugliche Handschuhe für Frühling/Herbst sind auch von Vorteil.

Eine gute, atmungsaktive Jacke (mit Protektoren), die sich bis zum Hals rauf verschliessen lässt, ist zu empfehlen.

3. Das Fahren.

Üben. Der Parcours ist nicht nur für Prüfungen wichtig, hier zeigt sich schnell das »Warum«. Und fragt so möglich auch erfahrene Biker! Die haben das auch hinter sich und zuweilen auch die eine oder andere Problem überwinden müssen. Am Wichtigsten ist es, nicht zu verkrampfen, und immer dorthin zu schauen, wo man hinfahren will. Wer verkrampft, kann das Gleichgewicht schwerer halten weil die »automatische Balancierung« wegfällt (genau wie auf dem Fahrrad).

4. Die Blicktechnik.

Man spricht auch von der »Blickführung«. Man lenkt automatisch dorthin, wo man hinblickt. Darum ist es wichtig, bei der Spurgasse auf einen Punkt weit weg (hinter der Spurgasse) zu fokussieren, um »gerade« zu fahren;. Sitzt man dabei auch locker auf dem Roller, kann man praktisch unbegrenzt langsam fahren, da der Motor durch die Kreiselstabilisierung seinen Teil dazu beiträgt, das man nicht umkippt.

Die »Acht« ist dabei speziell – zumindest für mich – denn dort blickt man an den Mittelpunkt des Kreises. In der Mitte der Blickwechsel auf den zweiten Mittelpunkt – die Lenker-Drehung erfolgt beim Kopfdrehen dann praktisch automatisch. Solltet ihr trotz Fixieren des Mittelpunktes keine gute Drehung hinbekommen, versucht mal etwas »hinter« den Mittelpunkt zu fixieren – also dort, wo ihr hinfahren wollt, über den Mittelpunkt hinweg betrachtet. Dies führt zwar zu einem zu grossen Radius, aber so könnt ihr die grundliegende Technik einüben, und dann eurem (steigenden) Übungsstand entsprechend auf den prüfungstauglichen Radius reduzieren.

Beim Slalom den Scheitelpunkt der zu fahrenden Linie »anvisieren«. Stellt euch vor den Slalom, und »visualisiert« die Linie, die ihr fahren müsst, um die Pylone zu umfahren. Dann folgt jener Linie – blickt dabei (Prüfungs-wichtig) auf den übernächsten Kegel, aber dorthin, wo das Vorderrad hin soll.

Achtet nicht auf den Kegel an dem ihr gerade vorbeifahrt, oder auf den Nächsten – das Vorderrad ist beim Linienabfahren schon eingeschlagen und die zwei Kegel werden (hoffentlich) nicht umgerissen. Aber auf den Übernächsten müsst ihr achten, das ihr die Fahrlinie nicht zu dicht an jenem vorbei führt.

5. ÜBEN.

Üben, üben, üben. Und nicht unterkriegen lassen, aller Anfang kann schwer sein.

6. A1 fahren macht Spass!

Viele Händler bieten Mietmaschinen auch für Kurse an! Wer in der Schweiz noch den Kurs noch vor Opera-3 machen will, hat bis 31.12.2020 Zeit – holt euch den Lernfahrausweis, bucht den Kurs und eine Mietmaschine – und legt los!


  • [1] www.600ccm.info – Der Weg zum schweizerischen A1 – mit einem Mietroller (Tag 1)

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Datum: 30.05.2020
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