Es gibt Dinge, die mache ich selbst. Dazu gehört der Ölwechsel des Motors und auch vom Getriebe (wie es beispielsweise bei der R 1150 GS notwendig ist). Zündkerzen, Luftfilter und die (De)Montage von Sturzbügeln traue ich mir auch noch zu.
Wo es aber bei mir aufhört: Bremsflüssigkeit an einem Motorrad mit ABS wechseln und irgendwelche Arbeiten an der Gabel. Beide Tätigkeiten gebe ich lieber in die fachkundigen Hände in einer Werkstatt ab. Nicht nur weil mir eventuell die passenden Geräte fehlen (Bremsflüssigkeitwechsel inklusive der Flüssigkeit welche im Druckmodulator ist), sondern weil mir das Thema »einfach zu heiß« ist. Bei der F 800 R sieht die obere Gabelbrücke nicht mehr ganz fit aus, zudem muss am rechten Federbein der obere Deckel getauscht werden.
Der Verkäufer hat die BMW F 800 R als »fahrbereit« beschrieben. Zu den dafür ergriffenen Maßnahmen gehörte, dass der Träger von Scheinwerfer und Tacho lediglich mit Kabelbindern
befestigt ist. Das hätte man selbst provisorisch noch ein wenig eleganter lösen können. Spontan würden mir da Universal-Scheinwerferhalter einfallen, welche statt
eines Scheinwerfers dann eben die obere Aufnahme des Rahmens von Scheinwerfer- und Tachohalterung dargestellt hätten.
Nun ja, die Konstruktion ist zumindest soweit haltbar, dass der Scheinwerfer nicht abfällt.
Was mich natürlich etwas irritiert: Wenn die Halterung an der Gabelbrücke (immerhin zwei »Nasen« aus Aluguss) abgebrochen sind, die Lenkanschläge jedoch makellos (siehe ganz unten als letzte Bilder des heutigen Beitrags)
sind – was war da eigentlich los?
Der rund 50 Euro Deckel des Gabelrohrs lag bei, der derzeit montierte weist oberflächliche Beschädigungen auf. Angeblich muss er nur getauscht werden, das überlasse ich dann mal wie oben schon geschrieben dem Fachbetrieb. Die F 800 R kann laut Papieren (COC) 218 km/h schnell fahren. Selbst wenn ich nur mit 80–100 km/h auf der Landstraße herumrolle will ich trotzdem eine 100% intakte Gabel haben.
Abschließend ein Blick auf die beiden Anschläge an der unteren Gabelbrücke und am Rahmen. Hätten die anders ausgesehen hätte ich die Maschine nicht gekauft.
Draußen wird es immer kälter, in der Garage ebenfalls. Die Werkstätten sind scheinbar gerade sehr beschäftigt oder Mitarbeiter im Krankenstand. Augenblicklich geht es leider mit der F 800 R daher nicht weiter. Daher ruhen jetzt erst einmal die Arbeiten.
In Foren wird empfohlen den Lenker der F 800 R durch ein anderes Modell zu ersetzen. Mit einer anders gekröpften Stange ließe sich sowohl eine aufrechtere Sitzhaltung wie auch ein weniger stark belastetes Handgelenk erreichen. Neben dem Set von LSL mit dem Lenker XN1wird auch das AC Schnitzer Superbike-Lenker-Kit für die F 800 R empfohlen.
Die Umbauten scheinen jedoch (fast) alle auch den Tausch von Bremsleitungen zu erfordern. Bei der F 800 R sind ab Werk Stahlflexleitungen verbaut, ansonsten wäre der Wechsel von Gummmileitungen gedanklich ja sogar eher sinnvoll als »unnötige Kosten zu verursachen«. Zumindest könnte man sich die zusätzlichen Kosten schönreden. Geht so aber nicht.
Jetzt habe ich ja erst einmal Zeit zu überlegen wie es weitergehen soll. Zwangspause.
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Datum: | 18.11.2018 |
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Kommentare
schrieb am 28.11.18 um 17:22 Uhr:
Den Deckel von der Gabel kann man einfach lösen...
Inbusschraube lösen und dann mit einem 17er (??) vorsichtig los drehen. Dabei mit der flachen Hand den Deckel von oben gut abstützen, weil sonst... Feder... spoing!
Das Bremsöl wechsle ich immer selbst. Was soll da bei ABS anders sein?
schrieb am 28.11.18 um 17:34 Uhr:
Davor aber die Klemmarretierung an der oberen Gabelbrücke lösen nehme ich an? Ansonsten ist das Gewinde ja auf Spannung.
Was hat es mit dem Gewinde auf der Innenseite auf sich? Das ist ja sicherlich nicht zum Spaß dort.
Die F 800 R hat eine USD-Gabel verbaut – nicht das hier die Arbeitsschritte etwas von der »normalen« Gabel abweichen und man den Deckel besser nicht einfach löst?
schrieb am 28.11.18 um 21:10 Uhr:
Noch ein Nachtrag wegen deiner Frage zum ABS: Ohne die entsprechenden Gerätschaften bekommt man (je nach Konstruktion) nicht die ganze alte Bremsflüssigkeit aus dem System. Dann hat man im Druckmodulator eventuell noch alte Bremsflüssigkeit (in nicht unerheblichem Umfang. Bei Integral-ABS wird es eventuell noch kniffliger. Dann wären (bei der R 1150 RS beispielsweise) fünf oder sechs Bremskreise zu befüllen (und natürlich zu entlüften) und dazu dann noch zwei Dosierzylinder im Druckmodulator. Was da eine Werkstatt machen kann: Durchpumpen mit einer Maschine und das genau nach Anleitung. Hier und da die Wartungsöffnungen nutzen und schön strukturiert vorgehen. Zumindest wenn BMW draufsteht.
Wenn man sich anliest was manche so über den Wechsel der Bremsflüssikeit schreiben → da möchte ich es nicht versuchen und dann am Ende blöd mit der Maschine ohne Bremswirkung dastehen.