Die Motorradkarriere verläuft bei vielen Menschen gleich: In der Jugend wird der Führerschein gemacht. Vielleicht wird auch für ein paar Jahre eine Maschine gefahren, um sich dann vom eigentlich geliebten Hobby abzuwenden. Familie, Job, das Eigenheim – es gibt viele Gründe dafür, dass das Motorradfahren in den Hintergrund gerät. Irgendwann wird es allerdings Zeit für den Wiedereinstieg. Was sollte hierbei beachtet werden? Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag und entstand in Kooperation mit dem Vergleichsportal Netzsieger.de.
Viele Interessenten, die lange Zeit kein Motorrad gefahren haben, entwickeln einen großen Respekt vor dem Zweiradfahren: Das Temperament der Maschine muss zunächst richtig eingeschätzt werden; selbst Einsteigermaschinen werden mit Vorsicht behandelt. Beim Kauf der Maschine werden in der Regel leichte Motorräder mit 500 oder 600 ccm bevorzugt, die neben einer überschaubaren Leistung auch ein spielerisches Handling ermöglichen. Für Einsteiger mit Führerscheinklasse A2 ist eine Drossel auf 35 kW bei Motorrädern mit höherer Leistung ab Werk vorgeschrieben. Aber auch Wiedereinsteiger können zunächst mit einer Maschine mit maximal 35 kW sich wieder an das Motorradfahren herantasten.
Natürlich gibt es auch sehr sportliche Maschinen, welche aus »nur« 600 ccm über 72 kW herauskitzeln. Das ist sicherlich nicht unbedingt für alle (Wieder)Einsteiger die beste Wahl.
Das Beherrschen einer schweren Maschine ist bekanntermaßen eine Frage der Technik, aber genau die soll ja wieder erlernt werden – und dafür ist ein sogenanntes Einsteigermotorrad bestens geeignet.
Weiterhin sollte über die richtige Bauart nachgedacht werden.
So erscheinen Supermoto oder Enduro zunächst interessant, weil die aufrechte Sitzposition und der breite Lenker ein ausgezeichnetes Handling ermöglichen.
Nicht unterschätzt werden sollte allerdings die große Sitzhöhe, die Personen unter 1,80 m häufig einen unsicheren Stand beschert. Supersportler haben genau dieses Problem nicht, abgesehen von der hohen Leistung und der oftmals schwer zu kontrollierenden Leistungsentfaltung kommt hier aber eine andere Problematik hinzu: Die kurzen Stummellenker haben aufgrund der ungünstigen Hebelverhältnisse einen schlechten Einfluss auf die Handlichkeit.
Wiedereinsteiger sollten also vor dem Kauf möglichst viele Sitz- und wenn möglich auch Fahrproben machen.
Eine andere Frage stellt sich nach gebrauchter oder neuer Maschine. Viele Käufer entscheiden sich für das gebrauchte Motorrad, weil sie noch nicht so recht wissen, ob das neue alte Hobby wirklich das Richtige für sie ist - und bei einem alten Gebrauchtmotorrad[1] der mögliche Verlust geringer ist, wenn es wieder zu einem Verkauf kommt.
Doch die Neumaschine hat viele Vorteile: Viele Ausstattungsmerkmale sind nur bei neuen Motorrädern verfügbar. Das in der einen oder anderen Situation als Lebensretter dienende ABS ist besonders für Wiedereinsteiger wichtig, eine Griffheizung ab Werk erhöht der Komfort und ein Koffersystem die Reisetauglichkeit.
Zudem könne sich die Fahrer darauf beschränken, mit der neuen Maschine das gute Wetter zu genießen, ohne vorher schrauben oder eine Werkstatt aufsuchen zu müssen.
Trotz nostalgischer Gefühle lässt sich für die Zweiräder ganz eindeutig feststellen: Neue Besen kehren gut. Auch hinsichtlich Fahrwerk, Motor und Bremsen sind die Neumaschinen spürbar überlegen. Durch Einspritzsysteme fällt der Kraftstoffverbrauch auch deutlich geringer aus als bei einem gebrauchten Motorrad mit Vergaserbatterie. Gar nicht betrachtet wurde der Vorteil, dass eine neue Maschine nach Wunsch konfiguriert werden kann: Neben der Ausstattung kann auch die Lieblingsfarbe gewählt werden. Ein dem Zeitgeschmack entsprechendes Design kommt auch noch hinzu.
Kritisch beleuchtet wird allerdings die Finanzierung: Wiedereinsteiger scheuen häufig die hohe Ausgabe. Dabei sollte genau gerechnet werden: Werkstattkosten entfallen in den ersten Jahren schon wegen der Garantie, die Verschleißteile sind alle neu.
Zudem war der Kfz-Kredit selten so günstig zu bekommen wie heute. Der Kreditvergleich auf dem Verbraucherportal Netzsieger[2] offenbart die geringen Zinssätze, die Auto- und Motorradkäufern aktuell gewährt werden. Der Grund dafür ist einleuchtend: Kaum ein Darlehen wird so sicher zurückgezahlt wie der Autokredit. Durch den Kauf des Fahrzeugs liefert der Kreditnehmer die Sicherheit bereits mit – und kann von besonders niedrigen Zinssätzen profitieren.
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Datum: | 26.07.2016 |
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Kommentare
schrieb am 28.07.16 um 12:52 Uhr:
Ich stimme dir da bei der Geschichte mit der "Einsteigermaschine" nicht so ganz zu. Oft sehe ich, wie der Familienvater 20 Jahre nach dem Motorradführerschein sich jetzt endlich seinen Traum erfüllt. Endlich ist genug angespart, Kinder aus dem Haus, jetzt will er es endlich wahrmachen.
Er geht zu seinem Händler umd die Ecke und bekommt in vielen Fällen anstatt einer eher kleinen Anfängermaschine gleich einen großen (von den Ausmaßen her); schweren und gut Motorisierten "Bock" verkauft.
Natürlich besitzen die meisten "großen" Maschinen heutzutage über passende Sicherheitseinrichtungen (ABS gehört schon zum Mindeststandard); die eher Kleinen haben das aber auch schon.
Und so sieht man dann die 50-jährigen, welche seit 30 Jahren den Motorradführerschein besitzen, auf einem für sie viel zu "komplizierten" Mopped herumeiern, ohne die notwendigen Kenntnisse zu besitzen, die zum Führen eines Fahrzeugs mit über 100 PS und einem Gewicht von 250 kg dringend notwendig sind.
Grüße aus Südbaden.
schrieb am 28.07.16 um 19:58 Uhr:
Die Fälle gibt es natürlich auch. Mir fällt dann leider wieder die traurige Geschichte vom von dir skizzierten Familienvater ein, welcher von der Probefahrt mit einer Ducati nicht zurückkam und dann einige Tage später per Zufall von einem Landwirt beim Mähdreschen auf dessen Feld gefunden wurde... So geschehen 2010, die Meldung ging damals durch diverse Foren.


In den Foren, in welchen ich aktiv bin, wird eher wie im Blog beschrieben zu den sogenannten Einsteigermaschinen geraten und auch von Suchenden gezielt nachgefragt. Viele der mir auch persönlich bekannten Wiedereinsteiger fangen mit 600 oder weniger ccm an, nach zwei, drei Jahren kommt dann »eine Dicke her«. Wie dick die dann ist? Auch eine NC 700 X mit ihren 35 kW und 60 Nm wird schon als »relativ dick« angesehen. Auch eine Versys wird für gut empfunden, eine XJ6 ebenfalls nicht verachtet. Sind alle »dick genug« für den (Wieder)Anfang.
Natürlich ist eine R 1200 GS schicker als die erwähnte NC 700 X. Beim Anschauen im Stand auf jeden Fall. Da sieht die BMW optisch eben nach »mehr Motorrad« aus. Manchmal reguliert aber auch der Preis: NC 700 X sollte 5'990 € neu kosten (2011). Eine R 1200 GS kostet mal eben 14'950 € (Basisausstattung, nach oben geht da noch einiges). Dafür wird in der Preisliste von BMW (August 2015) auch viel Image mitverkauft, welches der Honda fehlt. Honda hat keine echten Löwen neben ihrem Motorrad im Prospekt – BMW schon. Und BMW hat sogar einen echten Elefanten neben einer GS weiter hinten im Hochglanzwerbematerial!
Bei Honda gibt's online auf der Website eigentlich nur ein Motiv mit der aktuellen Maschine in einem halben Dutzend Varianten: »Das ist unsere aktuelle NC 750 X auf der Straße. Wir führen sie unter der Rubrik Adventure«.
Zurück zum eigentlichen Punkt: Die nötige Vernunft und gesunde Selbstreflexion bezüglich der eigenen Fähigkeit ein 250 kg Geschoss mit über 72 kW sicher führen zu können muss der erwachsene Käufer selbst mitbringen. Mangelnde Kondition und fehlende Praxis können ABS, ESP, höhenverstellbares Fahrwerk und Griffheizung nicht kompensieren. Da gebe ich dir vollkommen recht.