Frage von »Morkhero«: »steht das motorrad vorne auf nem getränkekasten ?? «
Antwort: »Ja.«. Warum? Weil es Sinn macht. Denn »sonst fällt die BMW auf die Nase«. Ich sortiere den heutigen Beitrag bei den »Tipps für Anfänger« mit ein. Denn vielleicht fragt sich ja noch jemand was er mit seinem Motorrad machen soll wenn das Gewicht am Heck fehlt und es wegen zwei ausgebauten Rädern auf dem Hauptständer ein wenig instabil steht.
Es fehlt dann schlichtweg der »dritte Punkt« welches den »Dreibein« vervollständigt und dafür sorgt, dass das Motorrad sicher steht und nicht wackelt.
Wer einen Montageständer[1] hat (oder zwei) kann natürlich auch diese verwenden. Außer sie sind vorne im Verbindung mit dem Hauptständer zu hoch und/oder man hat hinten für die Einarmschwinge keinen entsprechenden Montageständer. Bei meiner BMW sind beide widrigen Umstände erfüllt.
So lange beide Räder ausgebaut waren musste die Gabel daher vorne auf einer Getränkekiste »geparkt werden«. Nach dem Einbau vom mit neuem Pneu bestückten Hinterrad war dies nicht mehr notwendig.
Ein Hinterreifen mit 150-180 mm Breite wiegt in der Regel zwischen 6 und 7,2 kg. Dazu kommt noch das Gewicht der Felge. Da zieht also ordentlich etwas »nach unten« und die Maschine steht wieder stabil auf dem Hauptständer.
Warum braucht man dann noch ein Kontergewicht, beispielsweise aus einer Langhantel, zwei Kurzhanteln oder einem gut bestückten Werkzeugkasten bestehend?
Wenn vorne kein Rad verbraut ist und nur wenig Kraftstoff im Tank ist, möchte die BMW R 1150 GS mit dem Heck in Richtung Boden wandern. Damit sie nicht mit der Schwinge auf dem Boden aufsetzt oder womöglich dann auch noch der Hauptständer einklappt: Gewicht an die Front hängen oder zumindest so platzieren, dass die Maschine nicht mit dem Hinterteil nach unten wandern kann.
Der mit Zurrgurten mit dem Motorrad verbundene Werkzeugkasten schwebt also nicht frei in der Luft und zieht mit seinen rund 23 kg die Gabel nach unten. Es ist einfach nur ein locker eingesetztes Gegengewicht, welches die Gabel vorne unten hält. Die Gabel liegt daher auf dem Getränkekasten nur leicht auf, der Kasten verhindert das die Maschine nach vorne auf den Boden hinunterkippt.
Der Vollständigkeit halber: Ist mehr Sprit im Tank möchte die Nase der R 1150 GS von alleine »runter«. Auch dann ist das Sicherungsgewicht sinnvoll. Nicht da jemand sich aus versehen auf dem Heck abstützt oder etwas abstellt und es dann spontan abwärts geht.
Mit eingebautem Hinterrad ist diese Sicherung nicht mehr notwendig. Man kann die Gurte entfernen und den Getränkekasten wegziehen. Die Maschine steht wieder sicher – auch mit fehlendem Vorderrad.
Umgekehrt gilt natürlich das Gleiche: Wenn das Vorderrad eingebaut ist steht das Motorrad ebenfalls stabil. Ein Reifen mit 110 bis 130 mm Breite wiegt zwischen 3,9 und 4,5 kg. Dazu dann noch das Gewicht der Felge, das hält die Gabel beziehungsweise die Front vom Motorrad unten.
Meistens sind Vorder- und Hinterrad nicht gleichzeitig »fällig«. Daher kommt die Getränkekastensicherungsmethode an der Gabel nur dann zum Einsatz wenn man – also beispielsweise ich – die Bereifung vorne und hinten gleichzeitig wechseln muss.
Beispielsweise wenn man von einem Modell oder Hersteller auf eine andere Bereifung wechseln will/muss.
Viel Erfolg beim ersten eigenhändigen Radausbau! Und beim Einbau natürlich auch!
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Datum: | 02.10.2019 |
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