Die ersten verkündeten es schon am vergangenen Wochenende: Zweistellige Plusgrade und daher wurden die Maschinen bereits aus der Garage geholt. Tja – bei mir sind es aber noch immer einstellige Minusgrade tagsüber und der Schnee liegt teilweise auch noch auf der Abdeckplane der Maschine.
Trotzdem habe ich heute einen Termin in der Innenstadt dazu genutzt beim ADAC vorbei zu schauen und mir eine Jahresvignette für das aktuelle Jahr 2017 zu holen.
Aufkleben sollte ich sie noch nicht, unter 5°C hält der Klebstoff eventuell nicht auf dem Untergrund (laut ASFiNAG). Weil ich sowieso »Bruchstrich-Fahrer« bin (03-11) hat das aber auch noch etwas Zeit.
Aktuell ist das Thema Maut ein absolutes Reizthema. Sowohl innerhalb von Deutschland wie auch im Ausland wegen der vieldiskutierten PKW-Maut. Gerne wird dann von Deutschen (auch beziehungsweise gerade Politikern) in Richtung Österreich geschossen. Dort wandern aber die Mauteinnahmen direkt in den Erhalt der Straßen – warten wir mal ab was in Deutschland daraus wird und ob es überhaupt irgendwas wird.
Dennoch oder gerade deshalb mal ein Blick wie sich die Mautgebühren in Österreich so entwickelt haben. Der aktuelle Preis sowie ein Rückblick der vergangenen sieben Jahre kann der folgenden Tabelle entnommen werden:
Zeitraum | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zweispurige Fahrzeuge bis 3,5 t zul.GG | ||||||||
10-Tages-Vignette | 7,90 € | 7,90 € | 8,00 € | 8,30 € | 8,50 € | 8,70 € | 8,80 € | 8,90 € |
2-Monats-Vignette | 22,90 € | 23,00 € | 23,40 € | 24,20 € | 24,80 € | 25,30 € | 25,70 € | 25,90 € |
Jahres-Vignette | 76,20 € | 76,50 € | 77,80 € | 80,60 € | 82,70 € | 84,40 € | 85,70 € | 86,40 € |
Einspurige Fahrzeuge – also Krafträder | ||||||||
10-Tages-Vignette | 4,50 € | 4,50 € | 4,60 € | 4,80 € | 4,90 € | 5,00 € | 5,10 € | 5,10 € |
2-Monats-Vignette | 11,50 € | 11,50 € | 11,70 € | 12,10 € | 12,40 € | 12,70 € | 12,90 € | 13,00 € |
Jahres-Vignette | 30,40 € | 30,50 € | 31,00 | 33,10 € | 32,90 € | 33,60 € | 34,10 € | 34,40 € |
Wenn ich daran denke, dass zweimaliges Volltanken bei meiner R 1150 GS über 44 Euro kostet... Also die 34,40 Euro für ein Jahr Maut in Österreich sollten da finanziell zu stemmen sein, oder?
Der aufmerksame Leser meines Blogs hat es sicherlich bemerkt: Es ist da erste Mal das ich mir eine Jahresvignette kaufe. Sonst haben mir die 10 Tage oder 2 Monate für meine Urlaubsplanung stets genügt – oder doch nicht? Aufgrund von meiner hartnäckigen Sommergrippe letztes Jahr konnte ich fast zwei Monate lang nicht mit dem Motorrad fahren. Die 2-Monats-Vignette war daher natürlich abgelaufen.
Dieses Jahr möchte ich mir alle Möglichkeiten offen halten. Egal wann zwischen März und November möchte ich mich einfach auf die Sitzbank schwingen können und eine Tagestour (oder auch für mehrere Tage) nach und in Österreich fahren können.
Als ich noch kurz vor Kufstein gelebt und gearbeitet habe, bin ich gerne mit der gelb-roten XJ 600 S spontan auf der Autobahn bis Kufstein-Süd die kurze und damals noch mautfreie Strecke gefahren um dann abseits der vielbefahrenen Straßen ein wenig über unzählige Kurven die Hügel hoch und runter fahren zu können. Seit 1. Dezember 2013 ist die 16 Jahre lang existente Sonderregelung Geschichte.
Dieses Jahr kann ich dann wieder spontan sein. Die Anreise ist mit rund 2,5 Stunden ein wenig länger wie damals, dafür schaue ich gerne mal wieder auf den mir bekannten Straßen vorbei – und lasse mich auch mal wieder bei den Arbeitskollegen von damals sehen.
Obwohl es die Vignette für die österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen nunmehr schon seit 20 Jahren gibt, gibt es bei der Anbringung am Motorrad immer wieder viele Meinungen – und manche stimmen sogar mit den Vorgaben der ASFiNAG überein.
Häufig ist folgender Textblock auf Webseiten zu finden:
Weiterhin wird empfohlen die linke Seite des Motorrads zu verwenden, da dies bei einer Kontrolle im Mauthäuschen deutlich einfacher ist (man sieht aus dem Mauthäuschen die Vignette und muss nicht um das Motorrad herumlaufen).
Die Formulierung »schwer zu entfernenden Bestandteil« sorgt jedoch für diverse Varianten der Befestigung. Mal ist es das Tauchrohr (was auch empfohlen wird), mal der Tank (laut ASFiNAG-Broschüre ebenfalls okay). Andere kleben sich die Vignette an das Windschild, auf die Rückseite vom Spiegel oder das Gehäuse vom Scheinwerfer – ich habe dies alles schon selbst gesehen.
Technisch gesehen ist alles richtig: Windschild, Spiegel und Scheinwerfer lassen sich in der Regel nicht einfach ohne Werkzeug abmontieren. Nur sehen das alle Kontrolleure auch so? Ich rate da eher zur Variante Tauchrohr – und wenn das nicht geht eben den Tank nehmen. Die Scheibe ist wohl schon manchmal kritisch gewesen, geht aber wohl meistens bei der Kontrolle in Ordnung.
Für dieses jahr gibt es von der ASFiNAG sogar ein Video bei YouTube, welches auf der Website zur Vignette[1] verlinkt ist:
Alles klar? Ne, natürlich nicht. Denn da ist die Möglichkeit mit dem Tank nicht beschrieben. Wie ich es mir also anmaßen kann diese Variante auch als »ASFiNAG-approved« darzustellen? Darum:
Quelle von diesem Textblock ist ein offizieller Flyer, welcher von der ASFiNAG zur Vignette 2017 ausgegeben wurde. Als .pdf ist er hier[2] zu finden.
Man soll nicht mehr als zwei Vignetten gleichzeitig kleben haben. Das ist der Wunsch der ASFiNAG. Ich denke mal das bezieht sich auf jene Autofahrer, welche lauter 10-Tages-Vignetten nebeneinander sammeln. Mich hat wegen meiner Sammlung von 10-Tages- und 2-Monats-Vignetten am Tauchrohr der Motorräder noch niemand angesprochen.
Warum meine Tauchrohre so bunt aussehen? Weil ich im Selbstversuch testen wollte, ob die Vignetten (gerade die 10-Tages-Vignette) wirklich im Regen davonschwimmt. Also bisher ist bei mir sowas nicht passiert. Die Vignetten an der BMW mussten auch schon mehrere Stunden Dauerregen aushalten – was die beiden Vignetten von 2015 problemlos weggesteckt haben.
Wenn sie richtig verklebt werden, sollten sie also wirklich halten. Sauberer und natürlich auch fettfreier Untergrund, die Vignette sauber angedrückt und das Ganze bei ausreichender Temperatur von Material und Luft, dann klappt das!
Dafür gibt es auch eine Lösung. Es gibt beispielsweise bei Polo zwei Halterungen aus Kunststoff. Die können am Tauchrohr befestigt werden. Der Clou: Das Kabelbinderprinzip funktoniert eben nur einmal. Die Halterung kann nicht entfernt werden ohne das sie dabei zerstört wird. Daher sind die Halterungen für die Kurzzeitvignetten[3] (rechteckig) und die Jahresvignette[4] (trapezförmig) von der ASFiNAG anerkannt worden. Der Preis ist identisch: 9,99 Euro pro Stück.
2018 wird es dann noch eine Alternative geben: Die digitale Vignette kommt[5]. Wie genau diese Variante dann aussehen wird? Warten wir es ab. Die bisherigen Informationen der ASFiNAG dazu:
Quelle: asfinag.at[6]
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Datum: | 13.02.2017 |
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