Motorradfahren ist gefährlich. Das weiß so ziemlich jeder und muss nicht weiter diskutiert werden. Der Rest vom Leben kann auch gefährlich sein. Zumindest für die eigene Gesundheit.
Ich melde mich heute mit ein paar Zeilen darüber, weshalb es dieses Jahr nicht wirklich viel zu Lesen gab und sich das vermutlich auch nicht mehr ändern wird. Zumindest wird es in nächster Zeit keine ausgedehnte Motorradtour für den Tiger und mich geben.
Mit »Tiger« meine ich natürlich die Triumph und nicht den Stubentiger. Wobei der aktuell mehr Spaß mit den MX-Stiefeln hat als ich.
Für ihn sind die robusten Stiefel offenbar ein hervorragender Kratzbaumersatz. Die genoppten Kappen werden von ihm jedenfalls regelmäßig mit den Krallen bearbeitet. Spuren hinterlässt dies an den Stiefeln nicht wirklich, dafür nutzt er seine Krallen ab. Es gibt zwar noch extra angeschaffte Alternativen aus Sisal, Jute oder Wellpappe, aber es gilt wohl das geflügelte Wort »Katzen würden Alpinestars kaufen«.
Ebenso bekannt: »Zuerst hatte ich kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu«. Die erste Hälfte der Motorradsaison kam immer etwas an meinen freien Tagen und am Wochenende dazwischen. Macht ja nichts, das Jahr ist ja noch lang und der Spätherbst wird bestimmt auch noch schön. Urlaubstage im August und Oktober werden bestimmt für die eine oder andere Ausfahrt noch schöne Tage bieten.
Das Wetter ist aktuell völlig irrelevant, denn Motorradfahren ist gar nicht mehr drin für mich.
Dank hochmotiviertem Einsatz habe ich mir bei einem Sturz auf die linke Hand den Daumen mutmaßlich erfolgreich so verbogen, dass ich nun für mehrere Wochen ausfalle.
Immerhin konnte ich mich nun in ein neues Feld einarbeiten. Was ich da habe ist ein sogenannter »synthetischer Castverband«, welcher aus Polyester besteht und mit »wasseraktivierbarem Kunstharz durchwirkt ist«. Am Arm beziehungsweise Handgelenk bleibt der Castverband dank »kohäsiver, elastischer Fixierbinden«. Diese gibt es in diversen Farben. Beim Verlassen der Notaufnahme krähte es aus dem Wartebereich »Schau mal Mama, der hat einen roten Arm bekommen!«. Der etwa 8 Jahre alte Beobachter hatte seinen Arm in weiß verziert bekommen. Ich kommentierte es mit »gibt es auch in blau«, was ich prompt nach dem Kontrollbesuch dann am Arm hatte.
Röntgen, CT und schließlich MRT in der dritten Woche. Eine Skaphoidfraktur konnte zunächst nicht ausgeschlossen werden, daher durfte ich alles was die Radiologie zu bieten hat nach und nach mitmachen. Nicht clever: Anhang vom Befund Dr. Google zu bemühen und das Worst-Case-Szenario mehrfach auf unterschiedlichen Seiten lesen.
Als ob das nicht schon demotivierend genug ist, wird man daheim dann auch noch vom Fellknäul gemobbt. Während ich versuche die Schwellung durch Bewegen der Finger zurückzudrängen, macht er die gleiche Bewegung und fährt die Krallen aus und wieder ein. Na, immerhin habe ich die Übungen so nicht alleine machen müssen.
Nach blau, rot und weiß fehlte eigentlich nur noch violett, dann wäre das BMW-Farbschema komplett gewesen. Nach rund 3,5 Wochen konnte die Schiene dann endlich weg. Physio läuft an, ich hoffe das sie zügig wirkt. Momentan kann ich die linke Hand nicht wirklich belasten. Selbst das Schreiben vom heutigen Beitrag fällt mir schwer. Ich musste immer wieder eine kleine Pause einlegen, nach 10–15 Minuten will die Hand nicht mehr beim Schreiben mitmachen.
Inzwischen habe ich gelernt, wofür ich die linke Hand überall benutze. Auch wenn ich dies bislang gar nicht wusste. Die Hände und Arme hatte ich mir bislang noch nie so verletzt, dass ich sie nicht mehr verwenden konnte. Eine Erfahrung, die man eigentlich nicht machen müsste wenn es irgendwie geht.
Meine Uhr habe ich in den letzten Wochen rechts getragen, aktuell ist das linke Handgelenk noch geschwollen, was ich am Armband merke. Es muss zwar nicht um den »synthetischen Castverband« herum reichen, aber ein Loch weiter muss ich das Nato-Strap an meiner Uhr jetzt einstellen, sonst passt die Uhr nicht.
Aufgrund vom Druck den die Uhr ausübt, trage ich sie aber wohl noch ein wenig am rechten Handgelenk. Inzwischen habe ich mich schon ein wenig daran gewöhnt.
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Datum: | 22.09.2024 |
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Kommentare
Robert | https://mit.der.bolt.durch.bayern
schrieb am 29.09.24 um 06:48 Uhr:
Vor ein paar Tagen bin ich die Einträge in der Kategorie »Motorrad« meines Newsreaders durchgegangen und habe gesehen, dass der letzte Beitrag Deines Blogs auf Mitte 2023 datiert ist. Daraufhin habe ich die Seite besucht und festgestellt, dass mein Newsreader hier leider keinen Fehler macht und wirklich kein neuer Beitrag vorhanden ist.
Und schon ein paar Tage später: Zack, neuer Beitrag auf 600ccm.info!
Ich bin in dieser Saison auch deutlich weniger gefahren als die letzten Jahre, dennoch konnte ich bis jetzt über 6000 Kilometer ansammeln. Und ich hoffe noch auf ein paar schöne Tage im Herbst, auch wenn es aktuell nicht danach aussieht.
Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen, dass Deine Hand noch weit vor Beginn der nächsten Saison wieder voll einsatzfähig ist!
X_FISH | https://www.600ccm.info
schrieb am 29.09.24 um 10:56 Uhr:
Hallo Robert,
vielen Dank für die Genesungswünsche. Ich hatte in den vergangenen Monaten dann und wann Fotos gemacht und wollte noch einen Beitrag schreiben. Daraus wurde dann stets »nächstes Wochenende habe ich bestimmt Zeit«.
Jetzt habe ich die Zeit, kann aber noch immer nicht lange mit der linken Hand die Tastatur beglücken.
Damit es nicht zu langweilig wird und die Feinmotorik ein wenig was zu tun bekommt, habe ich jetzt ein Klemmbaustein-Set für ein Motorrad bestellt. 1478 Teile, sie soll »MT-10«-artig aussehen. Wenn es mit dem Motorradfahren nichts wird, kann ich zumindest eins bauen.
tabea
schrieb am 04.10.24 um 04:19 Uhr:
gute besserung, habe lange nicht mehr rein gesehen und dann lese ich sowas