Es ist Samstag. 12. Januar 2019. Eigentlich wollte ich heute nach Stuttgart fahren und mir mal die Husqvarna 401 Svartpilen anschauen. Nicht weil ich jetzt unbedingt eine kaufen will sondern einfach mal »nur gucken«. Daraus wurde jetzt nichts. Da ich mein Vorhaben auch in einem Forum verkündet hatte, schlug mir völliges Unverständnis entgegen.
»Wieso kannst du die nicht anschauen gehen? Steht die draußen oder was?«
Nein. Die Maschine steht nicht draußen. Aber draußen ist der Weg von meiner Haustüre bis zu dem Händler, welcher mehrere 401 Svartpilen herumstehen hat.
Nicht überall ist schneefreie Zone. Nicht überall kann man auf mutmaßlich trockenen Straßen mit dem Motorrad und angepasster Kleidung herumfahren. Meine Haustüre liegt auf etwa 850 m ü. NHN, die des Händlers auf etwa 270 m ü. NHN. Dazwischen liegen rund 60 km und der Albtrauf der Schwäbischen Alb. Derzeit eine nicht ganz unproblematische Konstellation. In der vergangenen Woche standen mehrere LKW quer auf der Autobahn. Die Folge: 35 km Stau und etliche Personen mussten unfreiwillig die Nacht in ihren PKW verbringen – auf der Autobahn.
Daher fahre ich nicht die Svartpilen anschauen sondern beschreibe einfach mal wie es bei mir so aussieht. Denn völlig überraschend und total unerwartet hat es Mitte Januar Schnee bei uns.
Nach dem nahezu schneefreien Dezember hat sich irgendwer gedacht er müsste den Durchschnitt der beiden Monate auf ein normales Level bringen. Sprich: Was im Dezember »gefehlt hat«. kam seit der ersten Januarwoche nun geballt herunter. Bis zu 60 cm Schnee lag auf den Autodächern. Wer sein Fahrzeug nicht bewegen musste oder wollte hatte nun also die Impression eines Hochdachkombis im Hof stehen.
Der Räumdienst räumt derzeit nur noch die Hauptverkehrsadern. Die Nebenstraßen werden nicht oder nur spärlich geräumt. Der Schnee findet daher seinen Weg überall da hin wo man ihn eigentlich gar nicht haben will. Auch in die Tiefgarage.
Die Tiefgarage hat zur Belüftung ein Gitter im Rolltor. Durch diese Belüftungsgitter bläst es den feinen Pulverschnee etliche Meter weit in die Tiefgarage hinein. Da diese noch immer rund 3°C hat taut das blöde Zeug dann dort an.
Was meine primäre Beschäftigung daher ist: Das weiße Zeug vom Auto herunterfegen und mich dann auf der Fahrt nach Hause in den Stau stellen – damit der Schnee wieder schön auf dem Auto liegenbleibt. Zusätzlich zum angefrorenen »Wintermantel«, welcher sich den Tag über in aller Gemütlichkeit fest mit dem Autodach verbunden hat.
Warum ich bei den Straßenverhältnissen nicht mit dem Motorrad fahre oder nicht zwingend notwendige Trips zu Motorradhändlern im PKW unternehmen will ist nun eventuell nachvollziehbar?
Damit es einem nicht langweilig wird fällt dann auch noch die Elektrik vom Rolltor aus und man darf mit der Kette das Tor hoch und wieder nach unten bewegen. Das hält fit, das macht schlank...
Aber manchmal, ja manchmal ist der viele Schnee auch toll. Dann wenn man morgens früh rausgeht, alles ruhig ist und der Schnee zusätzlich die Geräusche dämmt. Wenn dann noch die Morgensonne über den Horizont kriecht könnte es ein schöner Tag werden.
Leider war gestern nicht wirklich lange was von der Sonne zu sehen. Noch vor 9 Uhr versteckte sie sich wieder hinter dicken Schneewolken welche erneut eine frische Lage Schnee über alles gestreut haben was erreichbar war – auch wieder dank Schneeverwehung auf den Boden der Tiefgarage.
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Datum: | 12.01.2019 |
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