»Du willst zu unseren Nachbarn auf der Insel? Dann musst du Marmite ausprobieren! Zumindest bist du dann gewarnt!«
Okay? Das muss ja elementar wichtig in »Great Britain« sein? Warum lernt man so etwas dann nicht in der Schule im Unterricht wenn dieses »Marmite« so eine Institution ist?
Der recht euphorische Hinweis auf dieses Zeug, welches ich in Deutschland noch nie irgendwo in einem Supermarktregal gesehen habe war allerdings mit einem Grinsen untermalt. Misstrauen kam bei mir auf, aber neugierig war ich trotzdem. Das Internet ist ja bekanntlich sehr auskunftsfreudig. So konnte ich erfahren das es sich um eine 1902 auf der Insel erfundene »vegetarische Würzpaste« handelt und das der Geschmack polarisiert.
Normalerweise steht auf dem Glas mit dem gelben Deckel der Schriftzug »Marmite«. Aktuell läuft wohl eine Aktion bei welcher man sich »customized« Aufkleber anfertigen lassen kann? Das soll mich nicht weiter beschäftigen. Das Glas steht jedenfalls vor mir. Mutig (oder leichtsinnig?) habe ich mir ein 250 g Glas[1] kommen lassen. Es gibt Marmite auch in einem halb so großen Glas mit 125 g[2]. Das ist für unentschlossene aber neugierige Marmite-Aspiranten wohl die bessere Wahl?
Der in Großbritannien noch immer aktuelle Werbeslogan lautet »Love It or Hate It«. Das sagt schon viel über das Produkt aus, oder?
Ich schraube den gelben Deckel vom Glas und schaue mir den Inhalt an. Sieht ein wenig wie Nutella aus – oder liegt das nur am Licht? Durch das braune Glas kommt nicht viel Tageslicht ans Marmite. Wenn man den Inhalt ins Licht hält (oder wie unten zu sehen voll mit dem Blitz draufhält) wirkt das Marmite im Glas ein wenig wie Honig. Es also eher hellbraun und auch nicht gänzlich opak.
Was ist nun die richtige Dosierung für das Zeug? Ich habe von »nur eine Messerspitze« bis »Die Briten schmieren sich das dünn vollflächig auf Toast« diverse Vorschläge gelesen.
Ich bin mutig und nehme das in den Mund was auf dem Bild auf dem Löffel zu sehen ist.
Die Geschmacksknospen reagieren sofort auf das ungewohnte Zeug. Ich schwanke zwischen Brechreiz, völliger Überraschung und – irgendwie deplatziert – einem angenehmen Geschmackserlebnis. Blöderweise alles gleichzeitig und daher undefinierbar.
Nachdem ich jetzt noch ein wenig mehr im Web gelesen habe wird explizit davor gewarnt Marmite pur zu essen. Man solle es zusammen mit kleinen Gewürzgurken als Dip verwenden – mich schaudert. Marmite ist schon salzig-würzig genug. Das dann noch mit salzig-würzigen Gurken potenzieren?
Ein anderer Vorschlag klingt schon interessanter: Man soll Marmite extrem dünn auf Toast verteilen und dann mit Nutella überdecken. Das wäre dann eine »Geschmacksexplosion im Mund«. Gut. Explosionen müssen nicht immer angenehm sein. Meistens sind sie es wohl auch nicht.
Der letzte interessante Tipp: Schokolade kaufen und Marmite als Dip verwenden. Kingt sympathischer als Gewürzgurken. Die Mischung von Salz und Schokolade sagt mir jedenfalls sehr zu und wird von mir regelmäßig praktiziert: Salzstengel und Schokolade gleichzeitig essen.
Ob ich Marmite sinnvoll und regelmäßig in meine Ernährung integrieren kann? Wird sich zeigen. Jetzt gönne ich meiner Zunge erst ein mal ein paar Stunden Erholung – und putze mir gründlich die Zähne.
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht.
Datum: | 17.01.2017 |
Teilen: |
Permalink BB-Code Einfach per Klick auf den Button markieren und anschließend mit der Tastenkombination Strg+C in die Zwischenablage kopieren |
Weitere Artikel des Autors: Drive Neopren Gesichtsmaske Mein erster Kauf als »Atemabweiser« Reifenauswahl 2018 – was darf's denn sein? Die BMW braucht dieses Jahr ein Paar neue Schuhe – aber was soll ich nehmen? Reschenpass Der frühe Fahrer entkommt dem Touristenansturm Frust mit Silverhöjden statt schnell montierter Zimmerdeko Wo bei mir die Passknacker-Poster nach der Saison abbleiben Vorarlberg: Heute waren nur sieben Nachweise möglich Abbruch aufgrund der Folgen der sogenannten »Omega Wetterlage« |
Kommentare
Dieser Beitrag hat noch keine Kommentare erhalten.